M: Wieder die Früchte, frisch geschnittener Apfel, leichte Bitterkeit. Die Bitterkeit verschwindet schnell und es bleibt fruchtige Süße und eine gewisse Leichtigkeit im Gaumen.
F: Kurz-Mittelang, nichts besonderes.
Fazit: Leckerer, ausgeglichener Whisky. Den könnte ich mir auch gut als Aperitif vorstellen
Nase: Heidekraut und Honig als prägende Einflüsse, minimal Bienenwachs, der Torfrauch ist wirklich nur sehr dezent ausgeprägt und wird von einem verschwindend geringen Hauch eines entzündeten Streichholzköpfchens begleitet, auch ein bisschen schmutzig in Richtung eines mit verbrauchtem Motoröl befleckten Putzlappens, ein subtiler fleischiger Unterton ist zu erkennen, mehlige Lageräpfel, getrocknete Orangenschalen, geschwefelte Trockenaprikosen, wenig Vanille
Gaumen: Der Geruch wird bestätigt, viel Honig mit der floralen Würze von Heidekraut, getrocknete Aprikosen, überlagerte Äpfel, kandierte Orange, robustes Malz mit einer zurückhaltenden Torfrauchbegleitung, der fleischige Charakter spielt die altmodische Charme-Karte aus, in Ansätzen so etwas wie Bienenwachs, Vanille, Milchschokolade mit ein paar gerösteten Haselnussstückchen, die eher ausdrucksschwache Eiche kommt recht mild rüber, ein wenig Vanille und Toffee
Abgang: Eher mittellang, nun doch etwas dunklere Schokolade, minimal herb, getrocknete Küchenkräuter wie Majoran und Thymian, Kamille, der sanfte Torfrauch verblasst und hinterlässt eine dünne Ascheschicht auf einer eingestaubten trockenen Holzplanke, ganz wenig Vanille, Haselnüsse, Honig, ein Fitzelchen eines Apfelchips hängt neben einem Stück Dörraprikose zwischen den Zähnen, der Hauch eines welken Blumenstraußes steigt aus dem Rachen empor
Bewertung: Einfach gestrickter, aber süffiger ''Highland Park'', der mich an den 12jährigen von Ende der 2000er erinnert. Reißt keine Bäume aus, lässt sich aber gut trinken und hat aufgrund seiner dezent schmutzig-fleischigen Seite eine interessante Komponente in der Hinterhand.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin