Geruch: direkt deutliche Fruchtnoten, wirkt sehr frisch, Alkohol wahrnehmbar, überwiegend Zitrusaromen, florale Noten, eine kaum merkliche Eichenwürze
Geschmack: deutliches Prickeln, viel Fruchtsüße, dann kippt er aber schnell wieder in Richtung Zitrone, Zitronenschalen, Andeutung von Ananas
Abgang: kurzer bis mittellanger Abgang, der starke Zitruseindruck bleibt, am Ende leicht trocken, die Eichenwürze gibt kurz noch ihre Visitenkarte ab
Fazit: ich gebe eine 3 (trinkbar) in meinem Bewertungsschema, der doch sehr dominante Zitruseindruck lässt wenig Raum für andere Aromen, aber die intensiven Zitrusaromen finden sicher auch ihre Freunde.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Nase: Geballte Zitruskraft wird von einer sauberen und jugendlich spritzigen Gerstennote ergänzt, aber nicht nur Zitrone, auch grün angehauchte Orangen und Mandarinen, ein Spritzer Pink Grapefruit, auch grüne Äpfel und eher unreife Aprikosen mischen mit, die frisch polierte Eiche hält stramm dagegen und bringt sowohl würzige als auch getoastete Aromen ins Spiel, die Vanille verbirgt sich zunächst etwas, traut sich aber mit etwas Luftzufuhr hervor, ein sehr angenehmes Wechselspiel zwischen deutlicher Eiche und erkennbar jungem Brand
Gaumen: Kräftiger Antritt, hier merkt man die kleinen Fässer deutlich, die Eiche tritt mächtig aufs Gaspedal, der jugendliche Brand hält mit dicht strukturierter und feiner Gerste dagegen, schön zestig und mit angenehm prickelnder Säure sind die Zitrusfrüchte am Werk, recht vielfältige Zitrusfruchtmischung, diesmal auch mit Limette und mehr Grapefruit, der angeregte Speichelfluss macht das ganze cremiger ohne an würziger Eiche zu verlieren, etwas Vanille, auch die Aprikosen und Äpfel sind noch dezent vorhanden, unreife Birne, dann kommen zum Schluss noch ein paar Gewürze ins Spiel, vor allem Pfeffer und eine leichte Ingwerschärfe machen sich breit
Abgang: Schöne Länge mit ordentlicher Wucht, wieder kräftige getoastete Eiche mit Vanille, aber auch röstig und würzig, die Gerste ist nun deutlich malziger, dann kommt die Grapefruit wieder zum Vorschein und gibt noch ein paar Bitterstoffe ab, grüne Äpfel hinterlassen einen angenehmen Nachgeschmack, aber auch ein paar wenige zerbissene Apfelkerne kommen zum Vorschein, ebenso wie Reste der unreifen Birnenschale, grüne Walnüsse frisch aus der Schale gelöst (die mit dem blassen Häutchen)
Bewertung: Ein wirklich schöner junger Malt, der mit ordentlich Eiche aufgeladen ist. Komplex ist er nicht wirklich, stattdessen geht er geradlinig von vorne bis hinten seinen Weg. Aber der Brand ist echt gut gemacht und frei von fuseligen Fehlnoten. Zudem kommen noch die intensiven Octave-Fässer hinzu, die hier beeindruckende Spuren hinterlassen, ohne den Genießer mit zu viel Bitterkeit zu überfordern.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin