Wie so häufig bei mir gewann er im Laufe der wenigen Wochen, in denen er offen war. Unverkennbar ein Highland Park, süß, würzig, wuchtig und mit gerade so viel Rauch, daß er mir noch gefiel. Der angenehm lange Abgang von Eiche und Rauch, sich in klebrige, sirupartige Süße verwandelnd, hat mich besonders angesprochen. Erinnerungen an Hustensäfte für Kinder amüsierten mein sensorisches Langzeitgedächtnis.
In meiner ansonsten eher nichtrauchigen Auswahl war er gern gesehener Exot für bestimmte Präferenzen. Ist er mehr als doppelt so gut wie der 12jährige? Eher nicht. Kommt er an den grandiosen 18jährigen heran? Keinesfalls. Ist er seinen Preis von 80,- bis 90,- Euro wert? Eingeschränkt.
Hat er Chancen auf Nachbestellung? Durchaus. Als kleiner Junge liebte ich meinen Hustensaft.
Ich hatte ein Sample. Ich fand ihn gut, aber im Vergleich zum 18yo fällt er etwas ab, ist aber eben anders. ...auch süß, etwas holziger und einen Marzipan-Einfluss mit dabei. Für den ursprünglichen Preis im Travel Retail hat der Standard-18yo ein besseres PLV. Es gab/gibt ihn aber immer wieder mal für <65€ und da habe ich zugeschlagen und mir ein paar Flaschen geholt. Wenn ich (mit meinem Preis-Empfinden) den Preis von <65€ (in 2020/2021) berücksichtige, dann ist er auf alle Fälle eine wohlschmeckende Alternative zum 18yo
aus 1920er: prikelt, Sherry, Werkstat, drechig, herbe Beeren, Asphalt in Sonne
Gaumen: weich, seidig, rund Kaffee/Espresso, Schokolade ~70%, würzig, Sherry, etwas Rauch, herb-süß Wechsel
Abgang: mittel bis lang Kaffee!!, Sherry anders, herb, würzig, etwas Gummi (Reifen?)
Bewertung: ein solider Malt zum Genießen mit dem man sich aber auch länger beschäftigen kann hat mir gut gefallen die Nase ist klasse ganz klar ein Kaufkandidat
================================================================================== meine kl. Samplebar: Die Blutbank des Whiskyvampirs