Highland Park 2004/2018 Single Cask 6204 (WID 115011)
Farbe: Yellow Gold
Nase: Auf Anhieb strömt in Toffee und Vanille versenkter Sherry in die Nase. Sofort macht sich der hohe Alkoholgehalt bemerkbar. Der Alkohol sticht recht stark in der Nase. Derart intensiv, dass ich den Tropfen nicht ünverdünnt probieren mag. Rosinen und Trockenfeigen kommen peu a peu durch. Hitergründig schwingen scharf wirkende Kräuteraromen mit. 1-2 Teelöffel Wasser pro Dram tun gut. Der stechende Alkohol wandelt sich zu Minze. Heidekraut kommt durch. Insgesamt wirkt alles etwas gesetzter. Vollmilchschokolade und Wildleder kommen zur Geltung und Orangensaft deutet sich an. Eine gewisse scharfe, pfeffrige Ruppigkeit bleibt allerdings.
Mund: Ölig trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Sofort verbeisst sich Pfeffer scharf in die Zunge. Begleitet von Orangensaft und saftigen Sultaninen. Etwas Toffee und Schokolade blitzen für einen Moment durch, aber dann übernimmt der Pfeffer endgültig. Es prickelt auf der Zunge und nach dem ersten Schluck brennt es etwas im Rachen nach. Man merke: verdünnt(!). Langsam legt sich die Schärfe. Es wird zunehmend nussig und zusammen mit einer Handvoll Mandeln zeigt sich etwas schüchtern schließlich auch die Eiche. Das Finish beginnt.
Abgang: Das Finish ist mittellang und wird von einem wohlig-warmen Nachbrennen in der Magengegend begleitet. Auf Orangensaft, etwas Milchschokolade und Toffee gebettet, klingen richtig viel Pfeffer, etwas Sherry, herbe Kräuter und ein saftig anmutender Eichenholzgeschmack nach. Intensiv aber ohne große Überraschungen.
Charakter: Ein enorm intensiver Highland Park für kalte Winterabende. Mit seiner Schärfe entfacht er eine wohlige Wärme in der Magengegend. Pfeffer, herbe Kräuter und Eichenholz bilden die Hauptlebenslinie. Die Abfüllung wirkt sehr jung und schroff.
Bewertung: Nich schlecht, aber so sehr ich Fassstärken mag, so sehr ist mir diese Abfüllung etwas zu ruppig und unrund. Vom mir gibt es insgesamt 85 Punkte.