Art: Single Malt Region: Irland Abfüller: Waterford Distillery
Alter: 3 Jahre, 7 Monate, 27 Tage Brenndatum: KW 25/2016 Abfülldatum: 06/2020 Fasstypen: 35% FIRST FILL U.S. 20% VIRGIN U.S. 25% PREMIUM FRENCH 20% VIN DOUX NATUREL Alkohol: 50% vol. Preis: ~75,-€ Limitiert auf 8616 Flaschen Single Farm Origin (Overture barley grown by Ed Harpur on the extreme southern coast of Co. Wexford)
Färbung: Nein Kühlfilterung: Nein
BARLEY, YEAST & WATER Variety: Overture Yeast: Mauri Distiller's Yeast Production Water: Volcanic Aquifer Fermentation: 136.2 Hours
Nase Sehr frischer Ersteindruck. Frühlingsblumenwiese, frische Wäsche. Malz, Vollmilchschokolade. Aufgrund seiner Jugend sucht man nach grünen Asten, Birnennoten, vielleicht auch nach warmem Blech - aber: Fehlanzeige. Stattdessen kommen im weiteren Nosing frischer Hefeteig, Vanille, Honig. Nach wie vor die Frühlingsblumen, sie sind tonangebend (und dabei schmackhaft).
Geschmack Kräftig, voll, cremig und fruchtsüß. Reife Erdbeeren, etwas Rhabarber. Deutlich Schokolade und Karamell. Frischer Brotteig. Florale Süße, ohne dabei erdrückend zu sein. Verblüffend, wie reif er auf der Zunge wirkt. Mit der Zeit pfeffrige Würze, Paprikapulver, ein Hauch Chili.
Abgang Mittellang (tatsächlich!) und trocken. Malz und Zuckerrübensirup, Honig, gemahlene Kaffeebohnen, Schokolade, Pfeffer, geriebene Muskatnuss, aromatisierter Pfeifentabak, getrocknete Aprikosen, Schnittblumen.
Fazit 3 Jahre, 7 Monate, 27 Tage alt, Fermentationszeit 136,2 Stunden. Hier könnte jetzt noch das Datum der Saat der Gerste (23.03.2015), das Datum der Ernte der Gerste (07.09.2015), das Datum der Ankunft der Gerste in der Brennerei (10.05.2016), die durchschnittlichen Sonnenscheindauer (6 - 6 1/2 Stunden) auf dem Feld und eine Menge mehr Angaben folgen. Maximale Transparenz eben. Großartig. Man muss nur ein wenig aufpassen, dass man sich in diesen ganzen Informationen nicht verliert und darüber den Whisky himself (ohne ‚e‘!) vergisst. Der ist nämlich, trotz seiner Jugend, ziemlich gut. Jetzt schon. Zu sagen, dass er ein wenig nach Schottland schmeckt, käme „Blasphemie“ wahrscheinlich schon recht nahe. Aber zu sagen, dass er mal ein so ganz anderer Irish Single Malt ist, als man ihn bisher gewohnt ist, geht vielleicht gerade noch.
Vergleich Bannow Island (BI) / Ballykilcavan (B)
Nase BI floraler und fruchtiger als B, B dafür im Vergleich in der Nase schokoladiger und „gediegener“. B zeigt im Vergleich eine leicht säuerliche Note, die er in der Solo-Verkostung nicht aufwies. B „dunkler“ als BI, B eher Richtung Waldboden, BI mehr die Frühlingsblumenwiese.
Geschmack B malziger, schokoladiger als BI. BI bleibt auch im Vergleich bei seiner führenden floralen und fruchtigen Note. B wirkt im Vergleich „dunkler“ als im Solo-Tasting. Hier sogar etwas feuchter Waldboden und Champignons.
Abgang An Intensität im Abgang schenken sich die beiden nichts, jeder macht auf seine Weise eine wirklich gute Figur.
Fazit Vergleich Unterschiedliche Felder, unterschiedlicher Geschmack. Das war es dann wohl, was Mr. Reynier beweisen wollte. TEIREoir. Extra für Irland mit EIRE im Wort „Terroir“. Während im Solo-Tasting m. E. das Pendel leicht zu Gunsten des Bannow Island ausschlägt, lässt es sich beim Direktvergleich ziemlich genau in der Mitte beider Abfüllungen finden. In freudiger Erwartung auf das, was da noch so kommen wird...