Gaumen: ölig und kräftig am Gaumen Cassis bzw. schw. Johannisbeere!!!! geil, Rosinen, leicht Eiche, gut wüzig, minimal Rauch, der Alkohol ist sehr gut eingebunden trotz 59,3% nix zu merken
Abgang: lang würzig, wieder Cassis!!, Eiche mit Bitterkeit, Sherry, Süße, erdig, Röstaromen
Bewertung: was ein geiler und komplexer Malt, einfach der Hammer bloß kein Wasser beigeben!!!
================================================================================== meine kl. Samplebar: Die Blutbank des Whiskyvampirs
Nase: Strahlend und klar glänzt der Bowmore bernsteinfarben im Nosingglas. Aus der an der Glaswandhaftenden Schliere lösen sich viele kleine Tropfen und laufen fast in Zeitlupe wieder ins Glas zurück. Eine maritime und süßliche Torfnote hebt sich aus dem Glas und verströmt ihr wunderbar süßes und doch säuerliches Aroma, ein Hauch warmer Rauch kommt hinzu. Zitronengras vermischt sich mit floralen Anklängen, frisch gemähter Rasen verteilt sein intensives Aroma. Langsam wandelt sich die Nase und dunkle Beeren und Trauben kommen zum Vorschein, die Nase wirkt jetzt zusätzlich ein wenig speckig. Eine süße Mischung von dunklen Rosinen und leicht salzigem angebratenem Speck betört die Sinne. Ein Hauch dunkles Karamell zeigt sich kurz bevor der 59,3%ige Alkoholgehalt sich langsam durch ein Kitzeln in der Nase bemerkbar macht. Jetzt dreht die Nase richtig auf... Zitrusfrüchte, frisch gemähtes Gras, florale und maritime Noten, salziger geräucherter Speck, ein Hauch frische Minze und dunkle Orangenschalen machen Appetit auf den ersten Schluck.
Geschmack: Beim ersten Schluck vermischen sich würzige und intensive Holzelemente mit gegrilltem öligem Speck. Ein Salzmantel legt sich mit einem leichten Kribbeln über die Zunge. Als dem salzigen gebratenen Speck tropft dunkles Karamell und langsam entsteht ein Aroma nach frisch aufgebrühtem Espresso. Das starke und dunkle Kaffeearoma wird von einer intensiven Kakaonote durchzogen, das salzige Aroma liegt jedoch über allem. Der knusprige Speck wird langsam weich und cremig, Süße und Salz spielen jetzt miteinander. Die ungewöhnliche Kombination aus Salz, Speck und Karamell bleibt lange im Gaumen und verfließt allmählich mit dem Abgang.
Nachklang: Noch immer klebt ein salziger Belag auf der Zunge, das wohlschmeckende speckige Aroma vermischt sich auch im Abgang mit Karamell und süßen Beeren bzw. Trauben. Im Hintergrund liegt eine feine Kaffeenote und lässt den Abgang teilweise herb und bitter erscheinen. Das frische Minzaroma vermengt sich im Abgang mit einer leicht rauchigen Torfnote. Lange bleibt die Vielzahl wohlschmeckender Aromen im Gaumen kleben, bevor sich der Abgang langsam mit einer salzig speckigen Note verabschiedet. Was bleibt ist minzige Frische und ein Hauch rauchiger Torf.
Kommentar: Ein interessanter und leckerer Bowmore. Die maritimen und fruchtigen Aromen in der Nase passen sehr gut zu den dezent rauchigen Torf und der speckigen Note. Im Allgemeinen ist dieser Bowmore sehr stimmig und harmonisch. Dieser vielschichtige und doch komplexe Malt wird mir in der dunklen Winterzeit sicherlich noch viel Freude und Genuss bescheren. Eine tolle Abfüllung, gefällt mir sehr gut!
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆