Sehr schönes und kräftiges Aroma mit Vanille, Bourbon, Malz und eine schöne Washnote. Auch im Mund ein typischer Ex-Bourbon Malt. Stark, Malzig, Vanille mit leichten fruchtigen Zitrusnoten. Dazu eine ordentliche Eichenwürze.
Fazit: Der hat mir ziemlich gut gefallen. Die 43% wirken in Mund und Nase eher wie 45-48%.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Nase: Liebliche Fruchtaromen von Ananas sowie Aprikosen und reifen Äpfeln werden umrahmt von getoastetem Eichenholz mit einer sanften Begleitung von Vanille und Kokos, Dosenpfirsiche und -mandarinen auf einem Biskuitboden, weiße Schokolade mit blanchierten Mandeln, Wildblütenhonig, das Destillat trägt neben deutlichem Malz auch noch eine an Müsli erinnernde Getreidigkeit mit sich, florale Anklänge in Richtung Maiglöckchen, etwas Muskat und eine Andeutung an weißen Pfeffer, der Geruch steigt sehr unaufdringlich in die Nase und zeigt bei näherer Betrachtung eine hübsche Eleganz
Gaumen: Sehr weich, dezent cremig und anfangs ein bisschen dünn, die feine floralen Fruchtigkeit lässt aber nicht lange auf sich warten, reife Pfirsiche und Aprikosen im Doppelpack, saftige Ananas und Äpfel, helles Mandelgebäck, Karamell und Honig, weiße Schokolade, der Eichenbeitrag ist erkennbar, lässt sich aber auch problemlos in die hinteren Reihen verschieben, mildes trockenes Holz mit toastigen Grundzügen, ordentlich Vanille und eine Spur Kokos spielen gekonnt mit dem sehr sauberen und dezent grasigen Grundbrand, nach einiger Zeit traut sich aber auch die malzige Seite hervor und steigert ein wenig die Stofflichkeit, sogar ein paar röstige Momente lassen sich erfahren, Milchkaffee
Abgang: Neigt zu mittellang, die getoastete Eiche verabschiedet sich mit einem etwas lauterem Holzgruß, bleibt aber weiterhin freundlich und nahezu frei von Bitterkeit, „fine cut“ Orangenmarmelade auf einem leicht angebrannten Vollkorntoast, Weinbergpfirsiche und Lychee wehen vorüber, geröstete Mandeln und Vanille leiten mitsamt etwas dunkler Milchschokolade und einem kleinen Schlückchen Cappuccino das eher abrupte und leicht trockene Ende ein
Bewertung: Dies ist mit Sicherheit kein imposanter Malt, der lautstark auf die Rezeptoren einprügelt, sondern ein eleganter und sehr fein abgestimmter Leisetreter. Ein guter Whisky, der aufgrund der geringen Alkoholstärke allerdings Gefahr läuft, zu schnell die Kehle hinunter zu fließen und nicht die nötige Aufmerksamkeit zu erfahren.