Geruch: Eiche, Leder, alte Bibliothek, Pflaume. Wir befinden uns im Reich des "Eichen- und Pflaumen-Rancio". Dahinter dann noch etwas fette Mango und Pfirsich; fette Walnuss. Wir bewegen uns ganz zart in Richtung Armagnac. Die andere Seite der Cognac-Medaille sozusagen -- und gleichzeitig der Anschluss zur traditionellen Armagnac-Währung mit den sehr intensiven Eichen-Pflaumen-Leder-Rancio-Noten.
Geschmack: Intensive Leder- und Pflaumennoten, begleitet von der Eiche. Etwas Spitzwegerichsaft, Kräuter. Walderde. Etwas Orange. Tabak. Sehr fein. Der perfekteste Boujou bislang.
Bleibt auch im Abgang den intensiven, aber nie bitter werdenden Eiche-Pflaume-Leder-Rancio-Noten verpflichtet. Wirkt angenehm lang und wellenförmig.
Fazit: Der Boujou Très Vieux zeigt das andere Cognac-Gesicht mit vollen "Eichen-Pflaumen-Leder-Rancio-Noten". Ist sicher der für Armagnac-Liebhaber und Sherrymalt-Freunde anschlussfähigste Cognac. Und für alle, die gerne mit einer "guten Pfeife oder Zigarre" in der sprichwörtlichen "alten Bibliothek" sitzen. Für mich ein durchgehender 96.5-Punkte-Höchstgenuss (96.5-96.5-96.5). Sicher der beste Boujou bisher!
Edit: >> Hier gibt's nun den direkten Vergleich mit zwei weiteren fassstarken Cognacs von Bouju ...
Mund: kräftiger Antritt, eine große Ladung Kakao, 80% Schokolade, Tabak, Espresso, viel Kirsche. Später Walnuss, bittere Mandeln.
Finish: lang, trocken, bitterer Kakao, angenehm.
Fazit: Normalerweise sind diese dunklen, expressiven Aromenbomben nicht mein Beuteschema. Dieser hier schafft es aber die wuchtigen Aromen in einer schönen Gesamtkomposition elegant zu vermählen, auch wenn der Cognac insgesamt so gar nichts elegantes hat ;-) Ein sehr schönes Teil!