Nase: Aromatische Torfnoten steigen aus dem Glas, die Raucharomen sind sehr komplex, von medizinisch bis hin zu Lagerfeuer und Kräuterrauch ist alles dabei, dennoch wirkt der Rauch eher ätherisch als überfordernd, etwas Zitronenabrieb sorgt für eine erfrischende Komponente, die schnittige Gerstenmischung der verschiedenen Brände wirkt harmonisch vereint, Heidekraut, auch Milchschokolade, Butterkekse, unreife Birne und grüner Apfel, frisch geschnittenes Gras, ein Hauch Wintergrün
Gaumen: Volle Torfigkeit zu Beginn, leicht erdig, ein minimaler Anklang an rohe Kartoffelschalen, der aschige Rauch schiebt erst in der nächsten Welle nach, Heidekraut, zitronig frisch werden die grünen Birnen und Äpfel eingeleitet, viel Milchschokolade, hin und wieder blitzt Wintergrün durch, sehr wässrige Kokosmilch, viel Gerste (jung, knackig und komplex), mit längerem Aufenthalt im Mund bildet sich eine gewisse Chilischärfe
Abgang: Fast lang, etwas Wintergrün, von der Eiche ist nahezu nichts zu spüren, leichte Röstkaffeenote, wieder Milchschokolade, Zitronenabrieb in Spuren, Reste von der Birnenschale sind auch dabei, sehr schön ausklingend mit sauberen Gerstennoten und der komplexen Torfmischung, ein Hauch Anis und eine Prise Chili, ein leichter Aschefilm legt sich im Mundraum nieder, ein Geschmack nach ausgelutschtem Kaugummi und kaltem Zigarettenrauch bleibt zurück
Bewertung: Dieses Vatting der verschiedenen Inselmalts erzeugt eine recht komplexe Mischung. Die Rauchkomponente erinnert von der aromatischen Vielfalt an ''Ardbeg'', auch wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Destillat dieser Ausnahmebrennerei im ''Six Isles'' enthalten sein dürfte. Insgesamt wirkt dieser Blended Malt sehr harmonisch und gefällig, trotz der, nicht nur durch die nahezu fehlenden Farbe, erkennbaren Jugend. Recht viel älter als 6 Jahre werden die Malts nicht sein. Hier überwiegen einfach die knackigen Grundbrände. Diese sind schön verwoben, wobei vereinzelt schon klassische Charakteristika der einzelnen Brennereien zu erkennen sind. Wenn man kein Problem mit jungem Whisky und Torfnoten hat, sollte man hier ruhig mal probieren.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin