Geruch: leicht, die Sherryaromen sind alles andere als verschwenderisch, Getreide, Andeutungen von Rosinen, eine leichte Muffigkeit, eine Lederjacke nach dem Besuch einer Raucherkneipe, die Muffigkeit entwickelt sich mit der Zeit zu einer ernsten Staubigkeit, eventuell zarte Rotweintöne
Geschmack: auch im Mund sehr leicht, die Aromen sind aber intensiver wie bei der Geruchsprobe, Fruchtsüße, Beeren, Nüsse, diese muffige Staubigkeit mit dem Hang zu rauchigen Tönen ist wieder erkennbar, Getreideassoziationen
Fazit: ich gebe eine 4+ (wird aus Höflichkeit gegenüber dem Gastgeber getrunken) in meinem Bewertungsschema, als Begleiter zu einer Zigarre ist dieser Malt einfach zu schwachbrüstig und kraftlos, keine gute Voraussetzungen für einen Cigar Malt, aber auch wenn ich das Etikett und die damit verbundene Erwartungshaltung weglasse, finde ich wenig Gefallen an diesem zartsüßen Malt, bin halt ein Grobian.
Zitat von Bruno59 im Beitrag #2[...] aber auch wenn ich das Etikett und die damit verbundene Erwartungshaltung weglasse, finde ich wenig Gefallen an diesem zartsüßen Malt, bin halt ein Grobian.
Nase: Klare Sherryaromen. Ich finde Rosinen in Milchschokolade und süße Datteln, Walnüsse und Malz. Getrocknete Beeren, trockenes Zedernholz und Zimt, außerdem Pfeifentabak. Gaumen: Ein sehr milder Antritt, weich und cremig. Brombeeren und auch Johannisbeeren sind sofort präsent, auch die Rosinen kommen wieder. Die Fruchtaromen werden von Pfeffer und Muskat ergänzt, zudem leicht bitteres Eichenholz. Zum Ende hin Kakaobutter und Cappuccino.
Abgang: Mittellang, die Fruchtaromen werden trockener und die Gewürze ein wenig stärker. Etwas Eiche und Kaffee bleiben noch länger im Gedächtnis. Fazit: Dieser Tomintoul ist anders als andere Abfüllungen. Auf jeden Fall aromatischer und intensiver, auf dem Gaumen aber immer noch sehr cremig. Ein Sherrywhisky zur Zigarre? Ich denke das könnte gut passen. 84/100 Punkte (2022)