Dann möchte ich auch mal von meinen Urlaubs-Highlights erzählen.
Da die Chronologie hier nicht mehr ganz passt, schreibe ich einfach, wie es mir in den Sinn kommt.
Meine Anreise sollte am Montag den 22.5 stattfinden.
Ich habe extra via Britisch Airways von Frankfurt nach Glasgow mit Zwischenstopp in Heathrow gebucht, da die Maschine schon 11:40 landen sollte und nicht erst nach 12:00 wie ein Lufthansa Direktflug. Preislich nahm sich beides nichts.
Der Plan war, 11:40 in Glasgow landen, mit dem Airport Express 500 von Glasgow Airport zur Glasgow Buchanan Bus Station (Reisezeit ca 30 min, alle 15 Minuten) zu fahren und von dort 13:10 mit dem Bus X10 Richtung Stirling bis zu Glengoyne zu fahren.
15:00 sollte die Malt Master Experience losgehen.
Lange Rede, kurzer Sinn, gelandet sind wir in Glasgow 13:00 mit 80 Minuten Verspätung. Alle Busse waren weg und ich hab für 31GBP ein Uber zu Glengoyne genommen.
Die Tour war super. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich bei Glengoyne und die Blending Saison hat sehr viel Spaß gemacht. Für den Blend zur Auswahl gab es
Tag 1 für mich, 22.5 Glengoyne Malt Masters Experience:
2010 refill Hoghshead
2010 1st fill American Bourbon Barrel
2011 1st fill American Sherry Puncheon
2011 1st fill European Sherry Puncheon
20111st fill European Sherry Puncheon
Alle gut trinkbar 😊
Gekauft habe ich dann noch den genau an diesem Tag erschienen Teapot Dram Nr9, das 13y Bourbon Destillery Exclusive für 175GBP hat mich nicht gereizt.
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Direkt danach hat mich ein Taxi zurück nach Glasgow zur Buchanan Bus Station gefahren (38GBP) wo dann 18:05 der Citylink Bus 926 für 24GBP nach Campbeltown startete.
Die Jungs warteten schon in der Unterkunft auf mich.
Fazit Tag 1.: Nie mehr Zwischenstopp-Flüge und man kommt mit ein wenig Planung sehr gut mit den Öffentlichen und Uber/Taxi als Einzelperson zurecht. Ab 2 oder 3 Reisenden rentiert sich wahrscheinlich eher ein Leihwagen.
Tag 2 für mich, 23.5 Campbeltown, Springbank Barley to Bottle Tour:
Begrüßt wurden wir mit einem nur für die Tour reservierten Hazelburn 23, sherry cask 48%, und das 9:15. Genau der richtige Opener und super lecker.
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Gefühlt wurde uns wirklich jede Ecke von Springbank gezeigt, alle Fragen ausgiebig beantwortet und es wurde sich super viel Zeit für uns genommen.
Im Bereich der Stills wurde uns leckerer New Make gereicht und vor dem Mittagessen gab es dann im Warehouse noch ein Springbank 32Y Bourbon Cask sowie ein Longrow, das Alter weiß ich nicht mehr.
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Für mich jedenfalls bis dato der Hazelburn 23Y der absolute Gewinner. Leider für kein Geld der Welt zu erwerben.
Nach einem in der Tour enthaltenem Lunch (Baguette, sowie Variationen von Seafood und Käse) sollte es zur Blending Saison gehen.
Zur Auswahl standen:
14y 1st Fill Bourbon
11y Refill Sauternes
11y Refill Port
15y Refill Rum
11y Refill Sherry
14y 1st Fill Sherry
Mein Blend Bestand aus 70% 1st Fill Sherry und je 15% Rum und Bourbon.
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Am Nachmittag fand noch die Cadenheads Club Tour sowie ein Cadenheads Warehouse Tasting statt, aber diese konnten die morgendliche Tour nicht mehr toppen.
Tag 3 für mich, 24.5, Campbeltown
Beginnen sollte der Tag mit einem Glen Scotia Warehouse Tasting, gefolgt vom Springbank Society Tasting. Sehr interessant, sehr sehr Bourbon-Reifungs-lastig, ein Experiment.
Für Abend hatte ich Glück und konnte eines der ca 100 verfügbaren Tickets für das Springbank Malt Barns Dinner ergattern.
Für mich, mein Urlaubshighlight.
Treffpunkt war der Vorplatz von Springbank. Dort waren schon die 3 Hauptdarsteller für diesen Abend aufgestellt.
Ein 2003 Springbak Bourbon Cask
Ein 2005 Springbank Sherry Butt
Ein 2002 Springbank Port Cask
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Nach anfänglichem Champagner und Häppchen der stehts super aufmerksamen Destillery Mitarbeitern durften wir alle 3 Fässer probieren.
Das Bourbon Cask war hervorragend, auch wenn Bourbon-Reifungen eher nur zur zweiten Wahl für mich gehören.
Das Sherry Cask war gut, aber nicht so gut wie das erste. Ich vermute, es würde einfach nur noch Zeit in der Flasche brauchen, um noch besser zu werden.
Schließlich wurde das Port Cask gereicht und das hat mich schlichtweg umgehauen. Port, Springbank, in dem Alter, da hat einfach alles gepasst.
Im Anschluß durften alle Teilnehmer per Handzeichen abstimmen, welches Cask gewinnt, gebottled wird und jeder eine Flasche davon als Andenken bekommen würde.
Nach meinen Schätzungen hat das Bourbon 40% überzeugt, Sherry 5% und Port hat am Ende das Rennen gemacht. Wir konnten noch beobachten, wie es die 20 Meter vom Vorplatz in die Bottlinghall gebracht wurde und der Fassstopfen gelöst wurde. Ein wirklich nur ganz grobes Sieb verhinderte, dass Fasssedimente mit abgefüllt wurden.
Als bald wurden wir in die Malting Hall gebeten, wo das Dinner stattfinden sollte. Alles war ganz toll und gemütlich hergerichtet. Lichterketten, Tischecken, Feuertonnen, Blumenschmuck etc.
Das 3 Gängemenu war sehr lecker, dazu gab es Weißwein, Rotwein, Wasser
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Als Überraschung wurde auf jeden Tisch noch eine komplette Flasche der zuvor draußen verkosteten Whisky gestellt, um diese weiter und intensiver zu probieren.
Nach dem Essen gab es auch noch einen Fino Sherry (kein Whisky) sowie Kaffee.
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Ich kann nur sagen, dass der Abend jedes GBP wert gewesen ist und von den Erinnerungen, Gesprächen und Eindrücke werde ich sicher noch eine ganze Weile zehren können.
Tag 4 für mich, 25.05 Campbeltown
Dies war der eigentliche Open Day Festival Tag. Dazu wurde ja schon bereits viel geschrieben.
Ich habe als „Neuling“ vielleicht den Fehler gemacht und mir zusätzlich zum üppigen Angebot an der Open Day Bar zu viele sonstige Tastings gebucht. Die Bar hätte voll und ganz genügt.
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Zwei Tastings an diesem Tag habe ich aber nicht bereut.
Das News and Forthcoming Tasting sowie das Countdown Collection tasting
New and Forthcoming:
Hazelburn 12y, sehr lecker, ist ja allseits bekannt.
Hazelburn 21y, mein Favorit in diesem Tasting. Leider auch sehr Preisintensiv
Springbank 12y Caskstrengh. Am Anfang trivial, mit der Zeit im Glas hat er sich sehr geöffnet und ist ein typischer 12y Vertreter. Ich freu mich drauf wenn er dann nach Deutschland kommt
Springbank 18y, vielleicht das nächste Batch. Wenn es so kommt, wie wir es probieren konnten, hat Springbank auf jeden Fall alles richtig gemacht. Mein Platz 2 vom Tasting
Longrow Red 6y, davon 4 im Bourbon Cask, 2y im Pinot Noir. Soll die nächste Longrow Red Abfüllung 2024 werden. War für mich zu jung und nicht rund.
Longrow 21y Sample, war auch gut, zumindest ist er mir nicht negativ in Erinnerung geblieben
Zum Countdown Collection Tasting möchte ich gar nicht so viel Spoilern.
Geplant ist, immer mindestens zwei Fässer pro Jahr zu Vermählen. Meist Refill Bourbon, oder Refill Rum oder Refill Sherry in allen möglichen Kombinationen. Das Jüngste war glaube ich von 2001, das älteste, noch kommende von 1994.
Jedes Jahr kommen 500 Flaschen raus, Preislich alle ca um die 2700GBP, um den Flippern keine Chance zu geben und um Geld für direkt geplante und nötige Investitionen einzunehmen. Unter Anderem ist eine neue Bottlinghall geplant.
Das Ballot zur diesjährigen Limited Edition 27y hat weltweit stattgefunden, es gab 10.000 Balloteinträge, davon 5000 Doppelte oder Geschummelte etc. sodass dann 5000 Bewerber am Ende die Chance auf eine der 500 Flaschen hatten.
Den Abend, für mich der letzte Abend der tollen Reise, liesen wir mit Packen sowie Fish and Chips ausklingen.
Tag 5 für mich, 26.5. Heimreise.
Ich wurde freundlicherweise von einem „Mitbewohner“ die 7KM zum Campbeltown Airport gebracht und bin dann völlig problemlos 09:05 für 45GBP mit einer Zweipropeller-Maschine 45 Minuten nach Glasgow geflogen worden. ( von 18 Sitzplätze waren 8 belegt. )Meine Bedenken wegen der Maximal erlaubten 5Liter Alkohol waren unbegründet. Es gab keinerlei Sicherheitskontrolle, nur die Tasche wurde gewogen.
Auch der Weiterflug von Glasgow nach London City war gut. Die 5 Liter Alkohol im „Koffer“ haben niemanden gestört, auch die weiteren Flüssigkeiten, ca 600ml Samples aufgeteilt auf 2 Zipbeutel stellten kein Problem dar. Wichtig ist nur, dass keine Sampleflasche mehr als 100ml hat, die Zipbeutel geeicht sind auf 1 Liter Größe und man insgesamt nicht mehr als 1 Liter Flüssigkeiten im Handgepäck mitführt.
British Airways hatte auch hier wieder Verspätung und auch der Anschlußflug von Citi nach Frankfurt war unpünktlich.
Gelandet sind wir dann 22:45 anstelle von 21:45, der Koffer befand sich aber immerhin dann in Frankfurt schon auf dem Band.
Am grünen Zollausgang haben 3 „Offiziere“ sehr engmaschig beobachtet, sodass ich wie von vornherein geplant gleich den roten Ausgang gewählt habe.
So durfte ich noch ca 30EUR, also 6eur irgendwas pro Liter Alkohol an Alkoholsteuer bezahlen und war dann keine 30 Minuten später zu Hause.
Ich bedanke mich bei meinen Mitreisenden, die unter anderem dafür verantwortlich waren, dass ich so eine tolle zeit hatte. Meine Lieblingsbrennerei hat mir tolle Tage beschert, mir sind tolle Menschen aus aller Welt über den Weg gelaufen und ich weiß jetzt schon, dass es nicht das letzte Mal Campbeltown-Festival für mich gewesen ist. Spätestens 2028 bin ich wieder dabei.