So, erstmal muss ich mich für meine schlechte Handycam entschuldigen.. die Flasche sieht aber bis auf den leicht kitschig wirkenden goldfarbenen Protzkorken ganz nett aus.. Der Armagnac selbst hat mir gut gefallen. Nase: erinnert zunächst an Eau de Vie Prune (deutliche Pflaume), wird dann aber deutlich komplexer, helle dann dunkle Beeren und etwas schwer definierbares frisch minziges (minimaler Anistouch der aber schnell wieder verschwindet) im Verlauf dann angenehmes Karamell, Honig und eine leichte Holznote. (Alkohol kaum zu spüren sind aber ja auch "nur" 40% ) Gaumen: Tolles Mundgefühl, elegant leicht cremig,frisch, auch hier die Beeren etwas Honig. Helle Weintrauben mit Minze. Lässt man ihn ein wenig atmen und wärmt ihn ein bisschen an, liefert er plötzlich richtig, überraschend Komplex, jetzt auch dunkelfruchtig, sogar kurz eine kleine Erdbeerassoziation und Mandeln! minimales Holzaroma (keine Bitterkeit). Abgang: auch hier elegant, mittelang zunächst fruchtig frisch dann Mandeln, leichte Süsse.
Fazit: braucht etwas Zeit+Wärme:) ...ist dann aber verblüffend komplex, sehr angenehm und elegant. Plv meiner Meinung nach Top und auch nicht zu schwach auf der Brust. Etwas Oxidation in der Flasche tut ihm auch gut.
Danke für diese Notes! Die bringen mir wieder in Erinnerung, dass es auch viele jüngere Abfüllungen gibt (V.S.O.P., Horse d'Age, XO), die hervorragend sind! Allerdings in erster Linie von Herstellern, die auch traditionelle Armagnacs produzieren (wie eben Laubade oder Darroze u.v.m.) und auf Zusätze weitgehend verzichten. Viele billige V.S.-Armagnacs um 12 bis 20 Euro die Flasche sind nämlich echt nicht gut. Schön zu lesen, dass auch ein "Einstiegs-Armagnac" bei einem gestandenen Single-Malt-Liebhaber für Gaumengenuss sorgen kann!