Mit solchen Abfüllungen hat sich Macallan einen Namen gemacht. Damals so ziemlich das Beste was an Sherryabfüllungen um die 100 DM rum gelaufen ist. Wobei ich die frühen 70er bis 73 immer noch 'nen Ticken besser fand.
_________________________________________________________________ Immer genügend Lebenswasser in der Bar, im Keller oder auf dem Dachboden
Geruch: süss, ein wenig herb, Rosinen, Karamell, direkt zeigen sich aber auch muffige Eichennoten, ein Waldhonig, alte Sägespäne, eine zarte Rotweinsäuerlichkeit, Kaffeenuancen, alter, verstaubter Eichenschrank auf dem Dachboden, minimale Buttrigkeit, Erinnerungen an Gartengewürze, die alten Holzaromen können gut mit der Fruchtigkeit mithalten, und sie spielen mit den holzaffinen Geschmacksnerven, die eifrig romantische Bilder eines 70er Warehouses herzaubern, hört sich etwas nach zugekifft an, gel
Geschmack: erstaunlich intensives Aroma (Paxarette?), sehr süss, Rosinenmus, alte Pflaumenmarmelade, Waldhonig, durchaus kraftvoll - bei nur 43% Alkohol, aber nie die Eleganz verlierend, Salzkaramell, weisser Pfeffer, wieder etwas Buttrigkeit, leicht erdig, die Fruchtsüsse ist nun Herr im Haus, eine leicht herb und trocken wirkende Eichennote bleibt aber bestehen
Abgang: lang und kraftvoll, die schwere Rosinensüsse bleibt, der Eicheneinfluss zeigt herbe, würzige Holztöne, die auch am Ende Trockenheit mit Pfefferanteilen mitbringen
Fazit: Dieser Macallan 18 ist klar ein Kind seiner Zeit, das Sherryfass ist prägend, aber mit Eleganz statt Rüpelei, kein Vergleich mit den aktuellen 18-jährigen Abfüllungen dieser Brennerei, die Rohstoffe, die Produktionsprozesse und auch die Aufgabenstellung an den damaligen Master Distiller waren gänzlich anders, ein schöner Ausflug in die Vergangenheit dieser berühmten Destillerie