Art: Single Cask Rum Land: Madeira Ausgangsmaterial: Zuckerrohrsaft Abfüller: Originalabfüllung
Alter: 3 Jahre Fassreifung 2 Jahre im Tank Brenndatum: 2018 Abfülldatum: 2023 Fasstypen: Ex-Madeira Fass Alkohol: 62,6 %vol (Fassstärke) (je nach Batch) Preis: ~50€ Limitiert auf 400 Flaschen (Batch 4/23)
Nase: Eine herrliche konzentrierte Traubensüße presst sich in die Nase, das Madeirafass brilliert auf ganzer Länge mit einer Mischung aus klebrig-weichen subtil geschwefelten Sultaninen und vollreifen zuckrigen Weinbeeren, hinter dieser prägnanten Traubenfruchtigkeit gibt es noch feine Röstaromen und eine zarte Buttrigkeit zu entdecken, saftiges Süßgras, beim tieferen Einschnaufen ist immer noch keinerlei Alkoholnote zu spüren, entwickelt sich zunehmend röstiger und erinnert mitsamt dem Eichenholz ein klein wenig an nicht entzündete Streichhölzer ohne bei mir eine negative Assoziation hervorzurufen
Gaumen: Tolles Mundgefühl, buttrig und sirupartig zugleich, unglaublich geschmeidig für die hohe Alkoholstärke und das junge Alter, dabei null alkoholische Noten, kräftig geröstete Mandeln schwimmen im Traubenkonzentrat, saftige leicht geschwefelte Sultaninen ohne Ende, keinerlei Störmomente, durch den minimalen Anklang an Zündhölzer entsteht gerade so viel Schmutzigkeit, dass ein Abdriften in eine zu gefällig süße Traubenfruchtigkeit verhindert wird, Röstkaffee, angenehme Eiche, der Grundbrand sorgt für einen feinen Grundtenor von Süßgras
Abgang: Mittlere Länge, Mandeln und Sultaninen im Doppelpack, Röstkaffee und milde Eiche mit ansprechender Holzwürze, bisschen Schokolade, Karamell, nach dem vermeintlichen Ende steigt aus dem Rachen noch der Hauch eines tropischen Fruchtguttis empor und bleibt längere Zeit erhalten
Bewertung: Es ist wirklich beeindruckend, welche Aromendichte bei nur 3 Jahren Fassreife und welche Geschmeidigkeit bei einem Alkoholgehalt von über 60 Prozent dieser Rum besitzt. Bestechend liebliche Traubensüße gepaart mit leicht dreckigen Röstaromen und einem saftigen Destillat, das im Nachgeschmack noch einige tropische Fruchtaromen hervorzaubert. Großartig!
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Blindverkostung
Erster Eindruck: Geschwefelte getrocknete Aprikosen. Hatte ich noch nie so deutlich irgendwo gerochen (außer bei den Aprikosen selbst ). Dazu Apfelmus (auch recht deutlich) und eine leicht muffige Note wie von feuchtem Heu. Dann ein bisschen Lakritz und Currypulver; insbesondere Kurkuma finde ich. Dazu noch Virginia-Tabak, Wildleder und Milchschokolade (dezent). Recht kräftiger Antritt mit öliger Textur. auch hier getrocknete Aprikosen und Lakritz. Ebenfalls ganz gute Holzfassaromen (kribbelt auf der Schleimhaut), aber auch weiterhin diese Muffigkeit. Hat jetzt auch was von alten Bettlaken. Dazu Karamell, Milchschoklade, Leder. Abgang ist recht lang und angenehm, aber offeriert nichts neues.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Nase: Packung brauner zucker, breites Glas hilft, Alkohol daher nicht stechend, sehr fruchtig Pfirsich, Papaya, Gummihandschuh, schön!
Mund: kräftig, aber gut eingebundener Alkohol, Fasseinfluss sehr dominant (wie schmeckt Madeira? Das ist super!), helle holznoten, pürierte Karotte, V8 Vollgas, Mirabelle, etwas Leder.
Es flasht mich was für Geschmäcker bei Rum so entstehen, der fermentation kommt hier ein ganz anderer Stellenwert zu, das merkt man! Besonders Rum Agricole finde ich immer spannender neben Bas Armagnac, muss ich sagen. 86 Pkt.