Aroma: Fudge, Tabak, Leder und Vanille im Antritt. Kakao meldet sich und Kokosnuss. Sehr sanft für seine 55,5%. Nach einigen Minuten kommen noch Orangen und Marzipan zum Vorschein. Die Eiche kommt langsam aber nicht zu stark. Nach dem ersten Schluck wird er auch im Aroma deutlich fruchtiger.
Geschmack: Stark im Antritt mit Tabak, Leder und dunkle Schokolade. Nicht sehr vielschichtig aber diese Noten hat er voll drauf
Abgang: Lang mit Ballistol, Kokosnuss und einer reifen Eichennote.
Fazit: Schwer zu beschreiben für mich aber schon ein geiles Teil irgendwie.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Die lange Reifezeit in den frischen Fässern offenbart sich sofort in dunklen Aromen von Tabak und Leder, Schokolade mit viel Kakao, schwere Eiche mit Orangenöl poliert, fruchtige Aromen von Apfel und Ananas begleiten, Sauerkirsche, mit etwas Luft schwebt aus dem Rückraum eine dichte Vanillewolke heran, Kokosnuss, Karamell, Bittermandel, Gewürze wie Zimt und Piment ergänzen das runde Gesamtbild
Gaumen: Beginnt überraschend fruchtig, Sauerkirsche, Orangenmarmelade, grüne Apfelringe, Ananas, dann wird die aromatische Eiche mit ihrer dünnen Lackschicht kräftiger, bleibt dabei frei von jeglicher Bitterkeit, Kakao, Tabak, schwarzer Tee, Leder, Vanille und Kokos, geröstete Mandeln, eine Andeutung an Marzipan, Karamell
Abgang: Sehr langer Abgang, die Eiche schiebt ordentlich an, hinterlässt aber keine bittere Bremsspur, Tabak und Leder, dunkle Schokolade, geröstete Mandeln und Marzipan, mit Verspätung steigen Schwaden von Kokos und Vanille den Rachen empor und verbinden sich mit den zwischen den Zähnen klebenden Karamellresten
Bewertung: Nicht unbedingt vielschichtig, aber extrem rund und perfekt ausbalanciert präsentiert dieser ‘‘Jim Beam‘‘ feinste Eichenaromen ohne Bitterkeit, die von ansprechend süßlichen Früchten begleitet werden und in einem wunderbar nachhaltigen Abgang münden. Für mich aktuell zur Speerspitze des Bourbons gehörend.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Nase: Er liegt jetzt schon über einer Stunde im Glas und ich rieche immer wieder dran. Zuerst kommen die 55,5% richtig kräftig, etwas Lösemittel, Goldsaft und Harzig, ein richtig dunkel-süßer Geruch. Dann kommt Karamell immer stärker zum Vorschein, zart schmelzendes fudge, Muskatnuss und dann trockene Feigen.
Mund: hier schlägt das Eichenbrett voll durch, aber es ist köstlich! Die 15 Jahre frischer amerikanischer Eiche verursachen einen Bourbon Vanille Schock auf der Zunge, dazu glasierte Maronen, leichter Rauch vom Fass, etwas Harz im Gaumen und Kaffee-Röstaromen in allen Variationen.
Abgang: In Cappuccino gedippter Zimtkeks, noch etwas Eichenwürze und dann geht das Spektakel zur Neige. So schnell er sich im Mund aufbaut geht die Intensität auch wieder weg. Aber eine blumige Vanille-Maronen Note bleibt noch ewig wie ein leichter Schleier hängen.
Fazit: Der lehrt mich Respekt vor Bourbons! Bei meiner beschränkten Erfahrung mit amerikanischen Whiskey ist das bei weitem der leckerste, den ich je hatte. Es war zu beiden Gelegenheiten ein echter Hochgenuss, vielen Dank @Boletus für das sample . 90Pkt.