Armagnac Ténarèze Grape of the Art Château de Hontambère 1989 (2023)
Typ: Armagnac Ténarèze Produzent: Grape of the Art / Château de Hontambère (Domaine Pouchegu) Cask #A5, Cask Strength Rebsorte/n: Ugni Blanc Jahrgang: 1989 (07/2023); Aged for 33 years Number of Bottles: 250 Alkohol: 55,9%vol Preis ~170€ (2023)
Armagnac Ténarèze Grape of the Art Château de Hontambère 1989 (2023)
Geruch: Und wieder einer der sehr kräftigen, "rhumigen" Armagnacs. Genügend Zeit im guten Glas in aller Ruhe an der frischen Luft tut auch dem 1989er-Hontambere sehr gut. Der Armagnac war mehr als 33 Jahre im Fass und wurde "Brut de Fut" abgefüllt; die Aromenfracht bei 55,9% ist demnach enorm. Etwas Menthol zeigt die Stärke an, dazu gibt's dann dunkle "Trauben-Nuss-Schokolade", Rhumaroma sowie blumige Noten wie frisch geschnittene Gladiolen. Alles ist sehr dicht und kräftig arrangiert. Altes Fassholz (sehr "clean", nicht muffig), Walderde, Majoran und Thymian ergänzen. Die Frucht zeigt sich in Form reifer, dunkler Kirschen.
Geschmack: Im Mundraum kommt die Trauben-Nuss-Schokolade samt Rhum-Aroma zur Geltung, die knackige Frische der 55,9% zeigt sich (Fassstärken sollte man aushalten). Dann folgen die fruchtigen Kirsch-Aromen, die Würze mit ordentlich Thymian und schlussendlich entfaltet sich auch ein blumiges Aroma. Die Eichenwürze ist absolut passend intensiv, sogar ein paar Pflaumen lugen schüchtern hervor und zeigen an: "Ich bin doch ein Armagnac!"
Abgang: Der Abgang ist lang. Was am Gaumen war, ist auch im Nachgang zu erspüren. Schokolade, ein paar Rum-Rosinen, Kräuter, feine Eiche, Kirsche. Viel kräftige Substanz, keine vordergründige Hitze. Hintergründige Stärke mit angenehmer Wärme.
Fazit: Es ist wirklich so: Wer Rhum mag, wird auch diesen Armagnac lieben (habe ich mir v.a. auch von eingefleischten R(h)um-Freunden und Armagnac-Einwanderern sagen lassen). Natürlich sind 55,9% nach mehr als 33 Jahren für einen Armagnac ebenso erstaunlich wie unüblich und naturgemäß führt das anfangs auch zu einer Menthol-Frische, die etwa Glenfarclas-Family-Casks-Liebhabern bekannt vorkommen könnte. Denn im Zeitverlauf löst sich diese Mentholigkeit auf und macht Platz für fruchtige Kirscharomen, Kräuterwürze und florale Noten. Die kräftig-dichte Textur bleibt. Für mich ein 95.5-Punkte-Hochgenuss (95.5-96-95.5).
Nose: - fresh, slightly mentholy - light herbal notes - sweet ripe peaches - light chemical notes - alcohol is perfectly integrated - some floral notes - a bit of toffee - light bonfire smoke - rancio
Taste: - light waxiness - sweet peaches - orange acidity - sweet grapefruit - develops to more dry, woody and spicy (saffron?) - light herbal notes
Finish: - acidity and tartness of sweet grapefruit - long and intense - light ginger, but it's not like hot due to alcohol - in the end leaves with intense chocolate - from time to time woodiness and rancio
Really nice and intense armagnac. Definitely, it's not a mellow sweetie, but apart from sweet and fruity notes there's lot's of acidity, a bit of tartness and distinct rancio. At the same time, it's well balanced, not like a brutal Danis tasted before. With time and dilution peach notes transform into more like partly ripe mango.