Aroma: Im Antritt viel OBF. Trauben, Getreidenoten und eine leichte Note von Fleischbrühe. Etwas trockenes Heu und eine ganz leichte Orangennote. Nach ein paar Minuten ist das OBF verflogen und macht Platz für eine ganz ganz leichte Muffnote. Vielleicht ist das eine andere Art von OBF. Ja, so ein bisschen nasse Pappe
Geschmack: Leicht und ein bisschen schwach auf der Brust bietet er Noten von süßen Haferflocken, Trauben und später etwas Bitterkeit. Im Mund spürt man die Eichenwürze. Beim 2. Schluck kommt er nicht mehr so schwach rüber.
Abgang: Mittellang bis kurz klingt er mit Traubensüße und etwas Bitterkeit aus.
Fazit: Ein schöner alter Blend. Da gibt es echt schlechtere und uninteressantere Whiskies
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase Herbfruchtig mit sehr deutlichen Anklängen einer Ölofennote, die man heutzutage in keinem Whisk(e) mehr findet. Modrig-muffiger Kellergeruch, getreidig, einiges an Vanille und Karamell.
Geschmack Erwartungsgemäß milder Antritt, aber er legt mit seinen 40% dabei keinen allzu dünnen Antritt hin. Orangenzesten, Vanillekipferl, handwarmes Karamellbonbon. Auch hier diese Ölofennote aus vergangenen Tagen.
Abgang Der Abgang ist kurz, ein wenig herbe Würze kommt nun auf. Getrocknete Orangenschalen, Karamell, Fudge.
Fazit Liefert tatsächlich einiges an Aromen vergangener Tage, insbesondere eine sehr interessante Ölofennote, die ich auch von Single Pot Still Irish Whiskeys (Redbreast, Powers) aus dieser Zeit kenne. Wenn auch kein Aromenwunder, gefällt er mir als gelungenes Beispiel eines Blends aus vergangenen Tagen gut.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Nase: Leicht muffiges Getreide und helle angetrocknete Weinbeeren, ein wenig Honig und mürbe Lageräpfel, ein an eine Werkstatt erinnerndes Duftgemisch aus Diesel und einem abgeschliffenen rostigen Blech weilt im Hintergrund, mit einem Hauch Grubengas und einem klitzekleinen Tropfen Buttersäure wird der etwas schmutzige Eindruck verstärkt, malzig und fleischig, mit erkennbarer Eichenwürze und einer vom Holz ausgehenden Vanillenote versehen bleibt der Geruch aber insgesamt auf der eher angenehmen Seite
Gaumen: Karamell, Malz, Honig, der Start ist recht klassisch und für die geringe Alkoholstärke gar nicht mal so dünn, öliges Mundgefühl, fleischig, der minimale Buttersäure-Eindruck lässt es ein wenig prickeln und kitzelt am Gaumen, mehlige Äpfel, a bissl Vanille kommt mit der nicht gerade aufdringlichen Eiche durch, immer wieder weht eine rußige Dieselwolke vorüber und verhindert zusammen mit einer metallisch-rostigen Beinote die gefällige Beliebigkeit
Abgang: Eher kurz, Traubenschalen und zerbissene Traubenkerne sorgen für einen etwas herben Beginn, Reste des mehligen Apfels, Karamell, Vanille, leicht bittere Eiche mit ansprechender Holzwürze, der mit einem winzigen Anklang an rostiges Blech versehene Nachgeschmack rückt mithilfe von Honig und Malz das Gesamtbild wieder auf eine angenehme Grundausrichtung und macht durchaus Lust auf das nächste Schlückchen
Bewertung: Der Geruch dieses Blends ist für mich jetzt nicht gerade ein Highlight, aber doch in keiner Weise langweilig. Da sind zumindest Aromen dabei, die in heutigen Whiskys eigentlich nicht mehr zu finden sind. Im Geschmack und im Abgang treten diese wiederum zurück und hinterlassen einen gut trinkbaren und interessanten Whisky vergangener Tage.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Kurznotiz: Muffige süße Sherry-Aromen in der Nase, erinnern etwas an Sahnebonbons und weiche Butter. Im Mund sehr mild und schon etwas schwach, verschwindet er ölig mit marginaler Raucharomatik oder Würze und Lakritze. Diese alte Abfüllung ist okay, man kann ihn gut trinken aber ein Fan werde ich leider nicht.