Nase: würzig, leicht Eiche, Radiergummi, leicht sauer, herb, Vanille kommt
aus 1920er: Brombeere, sehr würzig, leicht Vanille, eine chemische Note so Kunststoff, Leder/Tabak ?, grüne Blätter vom Baum
Gaumen: weich, rund, leicht roter Wein, herber Honig, Beerenmix, leicht wiche, leicht würzig, Süße, leicht Vanille, eine Note die ich nicht benennen kann
Abgang: mittel lang zu Beginn leicht eine süße Note dann eher herb, würzig, ??
Bewertung: hier ein Malt ohne diesen Weinmuff hat mir gefallen, einer zum Genießen wenn der Preis stimmt ein Kaufkandidat
Aberfeldy 18 Jahre, Batch 2921, 43% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Bourbonfässer, Nachreifung für 4-5 Monate in französischen Rotweinfässern
Nase: Verschlossen und ruhig, dieser Aberfeldy versteckt sich ein wenig und möchte sich in den ersten Minuten nicht finden lassen. Langsam taut er aromatisch auf und kommt mit einer ziemlich cremigen Süße daher. Waldhonig und Bienenwachs fallen mir auf, zudem gebrannte Mandeln und Pistazien, im Hintergrund ganz zart Mandarinen und Pfirsich. Ich erahne noch etwas Milchschokolade und Kaffee, erstaunlich dezent für ein Rotwein-Finish.
Gaumen: Kräftig und bitter. Blutorangen, Karamell und Mandelsplitter, Sauerkirschen kommen mit Muskat und Pfeffer, entfernt auch ein wenig Zimt. Was die Nase noch versteckte kommt nun doppelt so stark zur Geltung. Ich schmecke zudem einige erdige Aromen und verschiedene Küchenkräuter, Espresso.
Abgang: Mittellang und wieder viel eleganter als auf dem Gaumen, der Honig kommt langsam zurück und der Abgang wird mit ihm angenehm süß und cremig. Dazu weiterhin eine leicht würzige Bitterkeit.
Fazit: Etwas unausgewogen würden die einen sagen, komplex und spannend die anderen. Ich zähle mich dabei zu den letzteren, mir gefällt er wirklich gut. Die Bitterkeit auf dem Gaumen wird wohl einigen Genießern nicht zusagen, probieren sollte man ihn aber auf jeden Fall. 85/100 Punkte (2022).