Barbadillo Solear Manzanilla Nase: Wie der Fino ober leichter. Menthos, wieder Silage, weißes Fruchtgummi, Hefe, etwas Geronem und Sauerteig Geschmack: Trockener Sekt und Champagner ohne Kohlensäure. Pelziges Mundgefühl, Zitronig und unreifes Obst. Fazit: Frisch aber verhalten, kommt er mir wie ein schaler Sekt vor. Ich kann ihn mir an warmen Tagen gekühlt als Aperitif vorstellen.
Beim Barbadillo Solear Manzanilla wirkt die Nase etwas verschlossener und nicht so vordergründig herb. Fast wie ein trockener, leichter italienischer Weißwein. Die Muffigkeit ist hier deutlich zurückhaltender als beim Fino (Fernando de Castilla Fino - sein Vorgänger im Tasting). Wenn Silage, dann aus großer Entfernung. Apfelringe (Fruchtgummi) mit wenig Zucker blitzen auf. Am Gaumen wirkt er etwas wässriger als der Fino, aber ebenso adstringierend, pelzig belegend. Ganz leicht ist auch Eiche zu spüren. Trocken bleiben die Schleimhäute zurück.
„Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. You gaze first, then it´s time to drink.“
Nase: Unreifer grüner Apfel, etwas Zitrusfrucht. Hefe. Leicht mineralisch. Sehr intensiv nach Geranie. Außerdem hat er für mich auch deutlich Jod. Mit mehr Luft wird er krautiger, mit Lorbeer und Estragon. Vielleicht sogar etwas wie Kürbiskernöl. Gaumen: Hier wirkt er etwas flach und müde. Jodwasser mit Zitrusaroma, was ich erstmal nicht so schön finde. Auch ordentlich sauer. Richtung Abgang kommen dann frische Mandeln rettend hinzu. Er wirkt angenehm trocken.
Fazit: Mir hat der Fino besser gefallen. Die Nase ist nicht schlecht, aber am Gaumen wirkte er für mich etwas fad. Spannend fand ich seine Jodnote, das unterschied ihn von den anderen zwei Manzanillas, die ich bisher probiert habe und die eher in Richtung Meerwasser gingen mit merklicher Salzigkeit.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde