An den 6 neuen SV Abfüllungen fällt es mir wieder auf: 4 von 6 sind >60%, einer ist knapp dran an den 60%. Betrachtet man neu herauskommende CS-Abfüllungen, fällt doch oft ein sehr hoher Alkoholgehalt auf. Ist >60% der neue Standard?.
Und wenn dem wirklich so ist, woran liegt das? Globale Erwärmung, Qualität der Fässer oder wird einfach mit viel höheren Prozenten nach dem Destillieren ins Fass gefüllt?
Sehr interessant. Ich denke, die Qualität des Brandes und der Fässer ist viel schlechter als früher. Wenn ich Whisky von vor 30 Jahren probiere ist der in Trinkstärke meist genauso gut wie heute nur mit Fassstärke erreicht werden kann. Nicht immer aber oft.
Nur mal so eine Vermutung von mir, aber vielleicht liegt es daran, dass viele Fässer nicht mehr in Dunnage Warehouses gelagert werden und dadurch die Luftzirkulation und somit der Angels' Share nicht so hoch ist.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
a) Stell dir vor der Markt ist gesättigt. Du hast einen ziemlich dunklen aber normal leckeren Malt im Fass. Das Fass hat auch gut durchgeschlagen also ist nicht mit viel länger lagern.
Jetzt könntest du hingehen und ihn auf 46 oder gar 43 Volt Trinkstärke verdünnen.... dann hättest du viele Flaschen mit hellem normal lecker schmeckenden Malt der den Betrag x bringen muss. Verteilt auf 500 Flaschen plus.
Oder, du vertickst den dunkeler und mit 68 Volt bei 230 Pullen die das selbe Geld bringen da doppelt so teuer. Weil ist ja mega Fassstärke und dunkel.
es ist wohl einfacher 230 Fassstark Alkohol Trinker zu finden als 500 normalos die aus einem größeren Angebot wählen können.
b) der neue Nerd will den hohen Alk. Der jungr Whiskytrinker will das es auch knallt... er will das einzigartige.... Er will den Dram kippen und dann sagen: Leck mich am Arsch... hust... oh Gott... hust.... wie krass ist das!' und sich dann die zweiten 2 cl in den Hals zu kippen....
c) eventuell wären da noch die Eiswürfel Trinker... nach geschmolzenem Würfel sind immer noch genug Volt über um den Whisky zu unterstützen
Die Antwort von @kraeftigen ist ja schon sehr weitgehend.
Ergänzen möchte ich noch meinen Eindruck, daß mit der Kombination Jung & Hochprozentig eine bestimmte Zielgruppe von Genießern abgeholt werden soll. Diejenigen, die gern komplexe Malts trinken möchten, sich deren Preise bei höheren Altersstufen heute aber nicht mehr leisten wollen oder können. Daher die Faßstärke als Trostpflaster. Und somit die Option, auch junge Malts kaufen zu können, die nicht für Einsteiger und den Massengeschmack geeignet sind.