Erstmals bin ich auf diesen japanischen Blend vor 6 Jahren im Italienurlaub gestoßen. Ich war in einem Supermarkt und sah eine verstaubte Flasche dieses Whiskys für 28 Euro. Die war natürlich sofort gekauft, da ich sowieso noch etwas für mein tägliches Urlaubsdram gebraucht habe. Zuhause angekommen habe ich dann etwas recherchiert und festgestellt, dass es wohl ein 80er Bottling des Kakubin war, das ich so günstig erstanden habe (zumindest wenn man masterofmalt.com oder thewhiskyexchange.com glauben kann). Ein Jahr später hat mir dann ein guter Bekannter, der als Pilot öfter nach Japan fliegen muss und den ich zum Essen eingeladen hatte, eine Flasche der modernen Version als Gastgeschenk mitgebracht, sodass der direkte Vergleich der beiden Bottlings für mich schon sehr spannend war. Anmerkung: Bei der Bewertung habe ich natürlich für die modernere Version gestimmt, da diese deutlich einfacher zu bekommen ist.
Abgang: Mittellang, dunkle Schokolade mit Orangenstückchen und Krokant, minimal Lakritze, schwarzer Tee, Nelken in Spuren, Wiesenkräuter, zart torfig endend
Bewertung: Sehr schön ausbalanciert zwischen ausdrucksstarkem Grain-Whisky und würzigem Maltanteil präsentiert sich dieser Japaner. Vielschichtigkeit wird auch angedeutet, jedoch bietet dieser Blend doch eher einen angenehmen „daily dram“.
Gaumen: Toffee-Sahnebonbon, leichte Zitronenzestennote, getragen vom Grain Whisky spielen die Malts auch mit, angebrannter Toast, Zwieback, wird würziger, leichte Eiche, malziger werdend
Abgang: Sanfter und kurzer Abgang, sahniger Grain, Vanille, getoastete Eiche, minimale Kaffeenote (mit viel Milch), wieder die zitronige Frische
Bewertung: Im Vergleich zum 80er Bottling hat er doch deutlich an Komplexität eingebüßt, aber der ''Kakubin'' bleibt dennoch eine ordentliche Hausnummer in Sachen Standard-Blend aus Japan. Süffig und ohne Fehlnoten setzt er auf Frische und leicht malzige Zitronigkeit und kann damit auch weitgehend überzeugen.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin