Zitat von Bruno59 im Beitrag #15Tja, dann kann es echt nur die unterschiedliche Wahnehmung sein, bei mir z. B. durch Gewöhnung an hochprozentige Abfüllungen. Bei scharfen Speisen passiert mir das auch regelmässig - mir schmeckt es lasch und dünn und die anderen Gäste bekommen rote Gesichter von ein wenig Chili.
Groensparv und matts nehmen Alkoholnoten wahr, StyrianSpirit und ich nicht. Die Geschmäcker sind verschieden.
dRambo übrigens ebenfalls.
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Ich konnte mich gestern während einer Abendveranstaltung mit zwei Whisky-Kennern über die Entwicklung der Preise während der letzten Jahre und Jahrzehnte unterhalten und da kam irgendwann auch das Batch 8 des Grandeur zur Sprache. Beide Kollegen hatten bzw. haben da keine "störende Alkoholnote"; dass er "vergleichsweise frisch" ist, meinen sie aber auch. Die unterschiedlichen Eindrücke sind schon auch den individuellen Wahrnehmungsbandbreiten geschuldet.
Zitat von StyrianSpirit im Beitrag #17Ich konnte mich gestern während einer Abendveranstaltung mit zwei Whisky-Kennern über die Entwicklung der Preise während der letzten Jahre und Jahrzehnte unterhalten und da kam irgendwann auch das Batch 8 des Grandeur zur Sprache. Beide Kollegen hatten bzw. haben da keine "störende Alkoholnote"; dass er "vergleichsweise frisch" ist, meinen sie aber auch. Die unterschiedlichen Eindrücke sind schon auch den individuellen Wahrnehmungsbandbreiten geschuldet.
@Bruno59@groensparv Nur, um Missverständnisse zu vermeiden: ich hatte zur Nase unverdünnt "leicht bissig" geschrieben. Keineswegs "alkoholisch" oder gar von Alkohol dominiert. Wir sprechen hier auf Nachfrage ja nur über diesen einen, isolierten Geruchseindruck. Das bissige wird dann in meiner Wahrnehmung mit ein paar Tropfen Wasser zu der von mir beschriebenen Minzfrische. Das passt ja ganz gut zu @StyrianSpirit's Eindruck. Danach gefragt, habe ich unverdünnt "leicht bissig" gefühlt eher auf Alkohol zurückgeführt, da ich ein Stechen in der Nase typischerweise mit Alkohol assoziiere. Außerdem wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es sich beim Geschmack eventuell etwas anders verhält. Die ausgeprägte geschmackliche Schärfe könnte hier auch auf die Eiche zurückzuführen sein. Um beurteilen zu können, ob (i) auch oder (ii) nur Eiche fehlt mir sicher ein wenig Erfahrung. Alles in allem denke ich, dass wir - ganz unabhängig davon, dass Geschmäcker individuell verschieden sind - glaube ich gar nicht weit auseinander. Interessehalber noch einmal die Frage: führt ihr die in nicht wenigen Malts zur Geltung kommende Schärfe, die mich oft an einen Mix an Pfeffer und Ingwer erinnert, (i) immer und (ii) nur auf die Eiche zurück? Falls dem so sein sollte, habe ich wieder dazugelernt.
Ich denke, dass das "Alkoholempfinden" auch vom verwendeten Glas abhängen kann. Der Grandeur hat zum Beispiel, je leerer die Flasche wurde, desto mehr vom großen Rotweinglas profitiert. Die Minzfrische -- die beim "frischen Malt" schon zur Eukalyptus-Brise werden konnte -- konnte sich dann auch im (Stölzle)Nosingglas noch besser entfalten. Der Grandeur war übrigens einer jener Malts (und ich konnte davon zwei Flaschen versampeln und eine Flasche selber genießen), die wirklich merklich "besser" (im Sinne von: vielfältiger, runder) wurden, je länger sie offen sind. Und je öfter man sich mit ihnen beschäftigt.
Bein Glengoyne 25y hab' ich gerade die Erfahrung gemacht, dass sich die 48% aus dem Stölzle-Nosingglas sehr dezidiert bemerkbar machen, während die Minzfrische aus dem Spiegelau Premium Snifter und dem großen Rotweinglas sehr, sehr weit in den Hintergrund tritt, ohne aber verloren zu gehen.
Das ist ja das spannende am Whisky. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wo Aromen oder Assoziationen von Aromen entstehen können. Herstellungsprozess, Fassart, Dauer der Reifung, Höhe des Alkoholgehalts, Balance zwischen Aromen/Konsistenz des Destillats und Alkolgehalt, den Geruchs-/Geschmackserfahrungen aus Deinen Erinnerungen, der persönlichen Gewöhnung an Spirituosen mit hoher Alkoholkonzentration, etc..
Die hier diskutierte "Schärfe" kommt für mich aus der Kombination von Holzaromen aus der langen Reifezeit in den europäischen Eichenfässern und dem Destilleriecharakter, welcher bei Glendronach auch immer eine dem Herstellungsprozess geschuldete scharfe Würze beinhaltet.
Das erklärt aber noch nicht Eure individuelle Wahrnehmung.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Nur ergänzend: ich trinke gerne aus dem Eisch Whiskyglas Jeunesse. So auch den Grandeur. Dass auch der Distilleriecharakter vom Glendronach eine scharfe Würze beinhaltet, wusste ich bis dato nicht. Dazugelernt. Ich hatte bis dato aber auch nur den 15er, 18er und 21er im Glas. Mit 90 Punkten fällt der Grandeur übrigens auch bei mir in die Kategorie "sehr gut".