Suntory Chita - Single Grain - 43% Angenehm easy Drinking Whisky ohne Ecken und Kanten. Nur der Abgang ist etwas bitter. Kann man versuchen muss man aber nicht.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Mein Vorredner trifft es auf den Punkt: wenn man keinen rassen Schotten will und der Pattex aus den USA einen auch die Augen verkleben lässt, dann nimmt man den Chita, zwei Tumbler und einen Kumpel und irgendwann ist ein Drittel der Flasche leer am Ende des Abends.
Für einen Grain unerwartet fruchtig, sehr leicht in der Nase und ebenso leicht im Mund.
Gegen den bitteren Abgang hilft nachtrinken ;)
Unter 40 Euro im Angebot ein angenehmes, glattgeschliffenes Ding
Nose: Eine helle Süße bestimmt die erste Nase, gezuckerte Cornflakes, Vanille, Zimt, viel Malz, brauner Zucker und Honig. Dann leicht Florale mit einigen hellen Früchten, gelbe Äpfel und Birnen, sowie Aprikosen und Annanas.
Taste: Leichter Antritt, seidiges Mundgefühl. Immer noch eine sehr helle süße, Malz, Vanille, Honig, Popcorn. Entfernt dir Birne, und etwas Zimt.
Finish: Sehr kurz, sofort nach dem Schlucken ist er weg. Lediglich ein dezentes alkoholisch/pfeffriges Gefühl bleibt zurück.
Kommentar: Süß und langweilig. Die Eiche ist kaum zu spüren. Dafür muss ich keinen Whisky trinken.
Nase: Zitronig erfrischend, etwas Matrizendruck, Mandelbaumblüten, leicht grasig, im Hintergrund etwas Vanillecreme mit gehobelten Mandeln, eine ordentliche Süße trägt das Geschehen, ganz leichte Karamellnote, billige Fondanteier, Zuckermais-Dosenwasser, ein Hauch weiße Weintrauben, insgesamt wirkt alles sehr leicht und unaufdringlich
Gaumen: Sehr süßer und weicher Antritt, eine schöne Süßgebäcknote in Richtung Bienenstich, die Mandelblüten bleiben im Hintergrund erhalten, immer wieder blitzt Zitrone auf, Bayrisch Creme, die starke Süße baut sich erneut auf, vornehmlich Baiser, Zuckermais ergänzt die süßen Noten, etwas getoastete Eiche, ein bisschen Bitterkeit schleicht sich ein wie ein zu lange gezogener grüner Tee
Abgang: Sehr kurz und sehr weich, zum Teil zeigen sich alkoholische Tendenzen, ein Spritzer Zitrone, sehr viel Vanille, leicht florale Noten, wieder die getoastete Eiche, ein paar Grünteearomen verbleibt im Mundraum zurück
Bewertung: Mit dem ''Chita'' zieht ein eher laues Lüftchen durch den Mund. Er wirkt sehr zurückhaltend, fast schon scheu. Es ist zwar ein sehr sauberer Brand, aber Fehlnoten sind ihm ebenso fremd wie Komplexität. Die sich ab und zu zeigenden alkoholischen Tendenzen lassen auf eine durchaus kurze Reifezeit schließen. Im Großen und Ganzen ein angenehm süffiger, aber auch irgendwie nichtssagender Whisky.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin