Nase: Ein sehr feiner Geruch mit reifen Früchten und anregend speckigem Kräuterrauch, Pfirsiche und Aprikosen aus der Dose, eine Banane frisch aus der braunfleckigen Schale befreit, in einiger Entfernung wird eine Limettenschale angeritzt, knackiger ''Cripps Pink'' Apfel, mit dem vielschichtigen Torfrauch wabert eine sanfte Vanille-Kokos-Mischung um die Nase, Lübecker Marzipan, dezent mineralisch mit Muschelkalk, subtile Spuren von Jod und Seetang, milde Küchengewürze wie Anis sowie etwas Zimt und Fenchelsaat erweitern das Duftspektrum
Gaumen: Ein Schlückchen vom Dosenobstwasser sorgt für einen zuckrigen Beginn mit leichter Fruchtuntermalung, der angenehme Rauch folgt ohne nennenswerte medizinische Note, Asche, Räucherspeck, subtil mineralisch, eine malzige Süße schiebt an und es folgt eine dezidiertere Fruchtwelle mit Pfirsichen und Aprikosen, saftig-süße Äpfel, ein bisschen Ananas, Banane, lange im Mund behalten steigern sich zum Ende hin die Gewürze angereichert mit einer Prise Jodsalz, angeführt von Vanille zeigen sich Anis und etwas Zimt, trockenes kräftiges Eichenholz ohne Bitterkeit
Abgang: Weniger lang als erwartet, dabei schön malzig ausklingend mit einer speckigen Torfrauchuntermalung in schwacher Ausprägung, ein dünner Aschenfilm senkt sich nieder, Anis, Zimt, gehacktes Fenchelgrün, Kerbel, ein süßes Ende mit Honig und Vanille wird eingeleitet, bevor die knorrige Eiche den metallisch glänzenden Riegel zuschiebt und ein Nachgeschmack von Dosenaprikosen mit einem Anklang an mineralischen Töpferton übrig bleibt
Bewertung: Weder seine Jugend noch seine Herkunft sind bei diesem Single Malt für mich erkennbar. Großartig abgestimmt mit Früchten, feinem Rauch und angemessener Süße. Es freut mich immer wieder, die Wandelbarkeit von ''Westfalian'' zu erleben. Ein richtig schöner Whisky!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
@Eagle Eye hat mir in einer Mail lang und breit erklärt warum die so lecker sind und was die Schotten verlernt haben! Wenn dem so ist dann hab ich definitiv eine Alternative gefunden.
Dieser Dram war nun der zweite The Westfalian und wieder muss ich sagen das ich ihn blind wohl eventuell, unter Umständen, an einem guten Tag, auf die Insel verortet hätte.
Der Whisky macht einfach Spass. Diese wahnsinnige Süße!
Was ich nach dem Erstkontakt nicht machen kann ist eine dezidierte Aufschlüsselung der Aromen.
Und da komm ich auch zu meinem "Problem" was ich noch mit The Westfalian habe.
Ich finde da außer Süß nicht viel. Was total ok ist und unfassbaren Trinkgenuss liefert.
Aber ich glaube, Stand jetzt, das ich da nicht viel mehr erfahren werde.
Ich hab noch eine Probe von einem Laphi aus dem Portweinfass. Danke @Eagle Eye für die ganzen Proben
Und es waren nicht nur Westfalians, aber dazu später mehr
Ich werde beizeiten mal alle drei Whisky nebeneinander verkosten um herauszufinden ob es Unterschiede gibt, die ich mit Abstand zwischen den Drams nicht finde.
Aber was ich schreiben kann ist folgendes: Für mich ist The Westfalian bisher der leckerste deutsche Whisky