Art: Single Malt Region: Speysid Abfüller: Alba Import / The Alba Trail
Alter: 10 Jahre Brenndatum: 2011 Abfülldatum: 2022 Fasstyp/en: 8 Jahre im Sherryfass, 2 Jahre im Ex-Islay Fass Alkohol: 53,5%vol (Fassstärke) Preis: ~70€
Glentauchers 2011 - 2022, 10 Jahre, 53,5% alc. The Alba Trail. Ausbau: 8 Jahre im Sherryfass, 2 Jahre Finish im Islay Cask.
Nase: Kirschgelee und Zigarrentabak, Leder und Zimtschokolade. Ich rieche zudem Zedernholz, Marzipan und etwas angebrannten Haferbrei. Im Hintergrund schwingen trockenes Eichenholz, Zimt und ein Hauch Schokoladen-Lebkuchen mit.
Gaumen: Kirschkuchen, Rosinen und Rumkugeln. Anschließend muss ich wieder an Lebkuchen und etwas Milchschokolade denken. Die Gewürze der Nase sind nun kaum zu spüren. Abgang: Mittellang bis lang, das Sherryfass wirkt nun etwas schwerer. Holzrauch, Rosinen, Kastanien und Eiche, außerdem ein ganz leichter Hauch Schwefel.
Fazit: Das Islay-Fass verwandelt diesen jungen Sherrywhisky zwar nicht in eine Rauchbombe, lässt den Glentauchers aber reifer und vielschichtiger wirken. Die Fassstärke passt wunderbar. 87/100 Punkte (2022)
Nase: Saftige Schwarzkirschen und reife Pflaumen bereiten einen dunkelfruchtigen Empfang, beim Überschreiten der Schwelle fällt jedoch neben Tabak und ein wenig Lederabrieb auch gleich ein kleines entzündetes Streichholzköpfchen auf, auf welches ich gerne hätte verzichten können, diese dezente Schwefelverunreinigung beiseite schiebend finden sich für mich wieder deutlich angenehmere Noten von Rosinen und getrockneten Aprikosen, karamellisierte Walnüsse, ein wenig Röstkaffee, Orangenmarmelade, in weiter Entfernung wartet eine mineralische Andeutung mit einem winzigen Hauch eines Lagerfeuers auf den konzentrierten Entdecker
Gaumen: Beim Eintreffen des Malts im Mund muss ich gleich wieder meine Stirn runzeln, einmal mit offenem Mund durch eine flüchtige Böllerwolke gehen und noch ein paar Krümel spröden Gummiabrieb auf die Zunge bekommen sind einfach nicht meins, erfreulicherweise verschwinden diese Aromen nach einer Zeit wieder und die dunkelfruchtige süße Sherryfülle entfaltet sich mit einer feinen Mischung aus Schwarzkirschkonfitüre und Pflaumenmus, Orangenmarmelade, das aus vielen gedörrten Aprikosen und Kletzen bestehende Früchtebrot ist ein bisschen zu lange im Ofen gewesen und hat ein paar angebrannte Rosinen auf der Oberfläche, Walnuss, Karamell, recht unaufdringliche Eiche ohne nennenswerte Würze, dunkle Schokolade, Süßholz, a bissl Tabak und Leder, dezent mineralisch zum Ende hin
Abgang: Deutlich mittellang, in ein ausglimmendes Lagerfeuer wurde der ein oder andere Ladycracker geschmissen, ein spröder Einweckgummi hinterlässt eine nicht zu übersehende Bremsspur, nicht sonderlich viel Eiche, wenig Röstkaffee, Walnüsse und dunkle Schokolade leiten den angenehmen Nachgeschmack ein, bei dem nun wieder das feine Dörrobst zum Vorschein kommt und mit Rosinen sowie Schwarzkirschen und Pflaumen etwas länger süßlich nachklingt
Bewertung: Die Aromen des Islayfasses muss man zwar mit der Lupe suchen, aber wer keine Probleme mit einem gering ausgeprägten Schwefeleinfluss hat und gerne von dunklen Früchten geprägte Sherrymalts trinkt, dürfte an diesem ''Glentauchers'' seine Freude haben. Für mich wird durch gummierte Feuerwerksaromen, auch wenn sie nur schwach vorhanden sind, jedoch leider der Genuss nachhaltig beeinträchtigt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin