Nase: Rum! Und zwar jamaikanischer Rum (z.B. Hampden), mit den Esternoten. Einschließlich der süßlichen Aromen, die den Rums häufig zu eigen ist. Leichte alkoholische Minzfrische. Nach längerer Zeit und mit viel Anstrengung rieche noch etwas tropische Früchte. Dazu kommt eine schöne und deutlich spürbare würzige alte Eiche.
Mund: Mild im Antritt. Gleich übernimmt würzige Eiche das Kommando, dazu helle Fruchtnoten (Ananas, evtl. Pfirsich, Birne), etwas Vanille, bis dann wieder die Eiche klar Oberhand gewinnt.
Finish: Lange, süß und sehr würzig. Trockenheit legt sich auf die Zunge, aber ohne Bitterkeit. Da zeigt sich das Alter in bester Form.
Kommentar: Die Ester-Assoziationen in der Nase sind leider überhaupt nicht mein Fall, und sie überdecken für mich fast alles andere. Schade, da wäre sicher noch vieles zu entdecken. Im Mund zeigt dieser Invergordon ein völlig anderes Gesicht: Nichts mehr von den Esteraromen zu spüren (gefällt mir), statt dessen Süße, Frucht und Würze - so mag ich alte Grains! 75 - 89 - 89 Punkte.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Gerade gesehen: Es gibt eine ähnliche Abfüllung eines fast gleich alten Invergordons von Alambic, mit Hampden Rum Cask Finish: Link
Zu so etwas würden meine Eindrücke passen. Aber ich gehe schwer davon aus, das der Caskhound das auf die Flasche geschrieben hätte, wenn da ein Rum Cask Finish vorliegen würde.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Er hatte aus gleicher Quelle auch noch ein Schwesterfass, dass nun wirklich ein Finish im 2'nd fill PX Cask bekommt und 2025 mit 35 Jahren auf die Flasche kommt.
Abgang: Vanille, geröstete Haselnüsse, ein Hauch Alkohol
Fazit: Mein erster älterer Grain und ich bin etwas zwiegespalten. Es gibt Tage an denen er mir durch seine Süße und Vanille sehr gut schmeckt, an anderen Tagen fing ich ihn etwas zu simpel und fast schon langweilig.