Art: Single Malt Region: Speyside Abfüller: The Caskhound
Alter: 12 Jahre Brenndatum: 27.03.2008 Abfülldatum: 29.10.2020 Fasstypen: Bourbon Hogshead, Finish in einem 1st Fill Red Wine Firkin für 79 Tage (Single Cask) Alkohol: 57,6 %vol (Fassstärke) Preis: ~50€ Limitiert auf 110 Flaschen
Nase: Zitronenabrieb und rote Johannisbeeren, Himbeeren, Sauerkirschsaft, Acerola, grüne säuerliche Äpfel, eine angenehme Begleitung zu dem ziemlich erfrischenden und bisweilen aber auch etwas stechenden Ersteindruck erfolgt durch eine sanfte Kombination aus Vanille und getoasteter Eiche, ein bisschen grasige Gerste scheint beim sehr sauberen Destillat durch, mit der Zeit fühlt sich die Nase ein wenig kalkig belegt an, ein Hauch Talkumpuder, im Hintergrund ist ein minimaler Grünholzanklang von einem entrindeten Zweiglein mit einem Tropfen harzigem Baumsaft, ein Anklang an herbe Küchenkräuter wie Rosmarin und Bohnenkraut, Lorbeerblätter
Gaumen: Durch die anfangs doch recht intensiv einwirkenden säuerlichen roten Früchte ziehen sich die Wangen ein wenig zusammen, knackiger ''Granny Smith'', Acerola-Saft, noch nicht vollreife Stachelbeeren, ein paar Tropfen Zitronensaft, frische Eiche mit einem leichten Grünstich sorgt für einen kurzzeitig recht herben Tanninmoment, dann kommt eine dezent grasige Malznote hervor und schiebt Säure und Bitterkeit in den Hintergrund, Vanille, das Frischholz wird von sanfter getoasteter Eiche abgelöst, die Äpfel sind nun gut abgelagert und leicht mürbe, Ausdauer im Mund wird belohnt, es wird cremiger, ein Stückchen Milchschokolade, nun schauen sogar noch Pfirsiche und Aprikosen vorbei
Abgang: Mittellang ausklingend ohne besondere Vorkommnisse, zwar sind die etwas herben Anklänge des tanninhaltigen Nachreifungsfasses weiterhin erkennbar, aber doch ziemlich dezent ausgeprägt, geht eher in Richtung des Nachgeschmacks grüner Manzanilla-Oliven mit Rosmarin und Thymian, vordergründig lassen es die toastigen Holzaromen mitsamt der Vanille heimelig ausklingen, subtil grasig und malzig, von den roten Johannisbeeren und den Himbeeren sowie den Äpfeln und Aprikosen sind nur noch blasse Schatten zu erahnen, allerdings haben sich ein paar Fitzelchen der bremsenden Schale verhakt und es wurde auch der ein oder andere bitterliche Kern zerbissen
Bewertung: Nicht schlecht, aber ich bin mir sicher, dass mir der Malt nur mit seiner Grundreifung im Bourbonfass besser geschmeckt hätte. Irgendwie läuft er mir ein klein wenig zu unrund und die herb-säuerliche Seite passt mir nicht ganz mit der sanften toastigen Grundstimmung zusammen, sodass sich meine Begeisterung in Grenzen hält.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin