Angenehm fruchtig, Pfirsich und Aprikose, deutlich Orangenschale. Leicht alkoholisch, etwas Kuhstall. Gewürze ala Zimt und Süßholz. Mit längerer Belüftung tauchen schöne Nussnoten auf.
Mund: Prickelt schön und startet fruchtig. Sehr angenehme Süße, reifer Pfirsich. Minimal Klebstoff, Pflaume und Kirsche. Süßer Tabak. Wird herber, jetzt kommt Kaffee, Typ 5 Stunden in der Kanne im Büro. Deutliche Bitterkeit übernimmt, getragen von würzigem Gebäck. Geröstete Haselnüsse, fast angebrannt.
Abgang, Bitter, viel Holz, dazu kommt ein klarer metallischer Effekt. Hatte ich schon ab und an mal, gefiel mir nie. Strange. Rohes Fleisch oder Betaisodona. Die Orange meldet sich nochmal, ein paar Trauben runden etwas ab. Nach ca 5 Min stellt sich die von mir so geliebte Seifigkeit ein, schwer zu beschreiben, aber das ist so ein Oldschool Geschmack der sich in meinem Gedächtnis festgesetzt hat.
Fazit: Herb-fruchtig trifft es am Ehesten, mit Betonung auf herb. Den muss man wollen. Die Wandlung vom sanft fruchtigen Gentleman zum bitteren Rowdy fordert. Mir gefällt sowas, auch wenn mir ehrlich gesagt dieser metallische Effekt nie so zusagt.
Denke wenn der in der offenen Flasche nachreift, wird diese Bitterkeit etwas geglättet und er wird etwas gefälliger. Ist halt bei nem Sample schwer einschätzbar.
Nase: Viel dunkle Trockenfrüchte mit Gewürzen, süße Fruchtigkeit und Eiche, wunderbar voll mit etwas blumiger Muffigkeit, feine Vanille und Karamell, minimale Noten nach Silvesterkracher
Mund: Süße und dunkle Trockenfrüchte, brauner Zucker, intensive und trockene Eichenwürze, weich aber auch etwas adstringierend
Abgang: Trockenheit mit fruchtiger Süße, herbe Gewürze mit etwas mentholiger Frische nach Zirbelkiefer
Kommentar: Ob es an der Ténarèze Region, dem Jahrgang oder an den 3 Vol.% mehr liegt lässt sich schwer sagen, aber im Vergleich zum 1991 und 1974 die beste Nase. Wundervoll harmonisch und aromatisch.