Art: Single Malt Region: Highlands Abfüller: Edradour Abfüllungsserie: Small Batch Edition
Alter: 10 Jahre Brenndatum: 2010 Abfülldatum: 07.12.2020 Fasstypen: 2 First Fill Sherry Butts & 2 First Fill Bourbon Barrels Alkohol: 48,1 %vol Preis: ~60€ Limitiert auf 2222 Flaschen
Nase: Das deftige Malz wirkt durch die erkennbare Getreidenote von geschroteter Gerste noch recht jugendlich und brotig, milder und recht aromatischer Torfrauch mit einem zimtigen Unterton wird begleitet von einer fleischig-speckigen Note und einer süßlichen Trockenfruchtkomponente, erinnert an erkaltete im Speckmantel geröstete Datteln und Backpflaumen, dem gegenüber stehen leicht säuerliche Früchte, grünfleckige Orangen, Sauerkirschen, auch eine Andeutung an Himbeeren und Johannisbeeren, unaufdringliches trockenes Eichenholz, die zu Beginn recht gering ausgeprägte Vanille entwickelt sich mit einiger Zeit, vereinzelt weht ein subtiler blumiger Duft von Flieder vorüber, auch Gewürze werden deutlicher wie Koriandersaat und gemahlener Kümmel, zusammen mit den Röstaromen und der malzigen Brotnote erzeugt dies Bilder von frischem Gewürzbrot mit knuspriger Rinde, ein ansprechender und vielschichtiger Geruch
Gaumen: Urig und würzig wird der Mund regelrecht eingefettet, die kräftige röstige Malzigkeit trägt eine liebliche und blumige Fruchtnote mit sich, Sauerkirschen und säuerliche Himbeeren werden von der ein oder anderen Sultanine und kleineren Dattelstückchen versüßt, der zimtige Lagerfeuerrauch bildet ein schmückendes Beiwerk, drängt sich aber nicht ins Blickfeld, ein bisschen Orangenabrieb, jetzt kommt die Eiche dann doch etwas deutlicher durch, Zartbitterschokolade, relativ wenig Vanille, dafür umso mehr Gewürze, angeführt von schwarzem Pfeffer kommen immer mehr Zimt und Koriandersamen zum Vorschein, auch etwas Muskat und Kümmel sowie eine minimale Spur Anis
Abgang: Langer Abgang, das Lagerfeuer glüht vor dem Erlöschen noch einmal kurz auf und eine ölige Ascheschicht legt sich im Mund nieder, malzig mit vielen Röstaromen, gegrilltes gewürztes Bauernbrot, a bissl Anis, der knusprige Speck hat die Lippen ordentlich geschmiert, dunkle Schokolade mit Gewürzen wie Zimt und gemahlener Koriandersaat, ein bisschen Waldhonig, trockenes Eichenholz, kaum noch Vanille, ein winziger Kupferglanz blitzt abschließend durch den blumig-süßlichen Nachgeschmack
Bewertung: Der Geruch dieses Malts ist wirklich komplex und macht viel Vorfreude auf den ersten Schluck. Leider kann er seine olfaktorischen Versprechungen im Geschmack nicht ganz halten, aber wer es gerne würzig und malzig mag und zusätzlich kein Problem mit Torfrauch ohne medizinische Seiten hat, wird hiermit seine Freude haben. Schmeckt gut und macht Spaß!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin