Lange im Glas stehen gelassen, immer wieder geschnuppert ... zuerst etwas hellfruchtig, dann Pflaume und später in den Nase immer herber werdend, eine tolle Entwicklung über die Zeit ... später dunkler Waldboden und Moos, ein paar Farnwedel
Später im Mund leichte Dunkelfruchtigkeit mit dem Gegenspieler Waldboden, Moos ... das ist eine tolle Kombi.
Im Abgang bleibend ... und zwar ellenlang ... nach einer 3/4 Stunde immer noch leckeren Nachgeschmack im Mund.
Für seine 12 Jahre und die 40% kann der richtig was ... ob ich für den aufgerufenen Preis jetzt eine ganze Flasche brauche weiß ich noch nicht ... im Sample ist noch ausreichend drin für eine Weitere Verkostung.
Geruch: Kräuter, Moos, etwas Asche, Waldbeeren. Erinnert entfernt an den 89er. Leicht grasig. Bananenschale, gerade noch unreif. Leichter Esteranflug à la Rhum Agricole. Etwas Pflaume und Wachs. Und wieder Asche! Wo bitte bin ich hier? Strange. Aber toll.
Geschmack und Abgang: Leichter Teer, etwas Rauch, zarte Asche, grasig, Heu. Die Textur ist tatsächlich etwas dünn -- interessant ist die Klarheit der Aromenpräsentation. Der rauchige Teer, garniert mit etwas zart vebranntem Gummi, leichter Asche, Esternoten und zarten Gladiolenaromen ist einerseits absolut überraschend und andererseits sehr fein (von der Konsistenz her fast an einen Cognac erinnernd). "Dreckige Lieblichkeit" -- wieder was gelernt in Sachen Armagnac! Der Abgang ist mittellang.
Fazit: Tatsächlich: etwas Teer, etwas Asche, Heu und Wachs. Leicht verbrannter Gummi. Hol mich der Teufel -- und das bei den foinen Laberdolives! Am Gaumen wird's noch dreckiger (Asche inklusive); und auch blumiger und ziemlich leicht. Dafür frappierenderweise klar und elegant. "Dreckige Lieblichkeit" -- auch das gibt's bei Laberdolive. Wenn das die Zukunft ist: Aufgepasst, ihr Agricoles und Campbeltowner ... Ein absolut überraschendes Teil. 94 Punkte (95-94-94) für mich. Erinnert mich auch an den GP Hors d'Age mit dem schönen Rauch und der zarten, jedoch nie schwachen Konsistenz. Der Laberdolive ist allerdings extremer, wilder. Hui.
Ich bin immer wieder überrascht was man bei armagnac denn alles im glas haben kann. In der nase noch recht widerwillig, will sich nicht so richtig setzen. Spätestens im mund wird klar warum, die aromen vermischen sich wie eine wilde see, hellfruchtig, würzig, rauchig, teerig, süße trauben, etwas blumig. Ungestüm, jung und heftig für einen armagnac. Wenn es denn soetwas qie einen caroni unter armagnacs geben sollte, voila! Für mich ist der les sables fauves der angenehmere klassische laberdolive. 92pkte