Nase: Hui. Volle Breitseite Islay! Aschig-speckig. Eisenhaltiger Fruchtsaft (Rotbäckchen). Nasser, kalter Asphalt. Glasierter Schweinebauch. Frisch geschlagene Eiche. Heidelbeeren, Sauerkirschen und Pflaumen. Schuhcreme. Etwas erdig finde ich ihn auch. Mit mehr Luft wird er süßer, in Richtung der sherrytypischen Trockenfrüchte. Sternanis habe ich auch noch. In der zweiten Nase kann ich mir vielleicht etwas vom Jura-Putzlappen einbilden, oder eine leichte gemüsige Note. Mund: Erster Schluck: brrrrr: Schuhcreme, übervoller Aschenbecher, Asphalt, Muscheln. *schauder* Nach ein paar weiteren Schlücken (und Eingewöhnung des Gaumens) auch etwas wie Zuckerrübensaft, er wird vollmundig-stoffig-süßer. Abgang: Küstennah und aschig. Untermalt von Trockenfrüchten und etwas Leder. Hintenraus bleibt bei mir heute aber ein winterkalter, nassgeregneter Aschenbecher in der Tiefgarageneinfahrt stehen…begleitet von einem Glas Rotbäckchensaft (um mir diesen Geschmack aus dem Mund zu waschen…). Er wird von Schluck zu Schluck stoffiger – eine malzige Süße balanciert dann das Aschige wieder etwas aus.
Fazit: Den Erstkontakt fand ich richtig hart. Das besserte sich aber von Schluck zu Schluck, so dass ich ihn im Fazit als "immerhin durchaus spannend" beurteile – nach einer Belastungsprobe zu Beginn. Viel Jura finde ich hier nicht. Das Fass scheint sehr aktiv gewesen zu sein und hat ihn mit heftigen, aschig-teerigen Noten aufgeladen. Das finde ich schon erstaunlich. Von den PX-Fruchtnoten aus der Nase bleibt für mich im Mund nicht genug übrig. Seine 11 Jahre würde ich ihm auch blind geben.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde
Ich fand den richtig reudig, wenn ich wieder mutig genug bin wage ich mich nochmal an das sample ran :D sehr strange, hatte irgendwie eine prägnante Pilznote in der Nase.