Geruch: Eine sehr filigrane Nase mit feinen Kräutern, etwas Schwarzbeere, einem Anflug frischen Heus, trockenem Weinkeller und von Ferne reifen Pflaumen.
Geschmack: In den Mundraum kommt der 1986er sehr würzig, mit toller Eichen- und Kräuternote, auch das frische Heu ist präsent. Das ist ein eigener Stil, sehr "tenarezig" mit mineralischen Anklängen. Und Schwarzbeeren. Außerdem merkt man den ältern Jahrgang. Sehr ruhig, intensiv und harmonisch am Gaumen.
Der Abgang ist lang und betont nun die würzige Seite des Armagnacs. 95.5 Nachhaltigkeitspunkte für die Würze-Liebhaber.
Fazit: Dieser Armagnac tritt als "typischer Ténarèze" auf: Würzig, leicht mineralisch, mit wunderbaren Beerennoten. Die Eiche ist intensiv, aber nie dominant oder extrem. Und der Abgang ist entsprechend lang. Für mich ein 95-Punkte-Spirit (94.5-95.5-95.5) mit einem besonders intensiven Abgang.
Mein endgültiges Fazit im direkten Vergleich der Pellehaut-Samples: Der 2000er-Folle-Blanche-Pellehaut besticht durch eine enorm süße Exotik-Frucht-Nase mit Mango, Kiwi und Marille. Ein Armagnac für Cognac-Liebhaber, würde ich meinen. Der an dieser Stelle vorgestellte 1986er wiederum ist der Armagnac für Ténarèze-Freunde: Würzig, leicht mineralisch, mit Beerenaromen und v.a. auch lange nachwirkend. Der 1992er wiederum bringt zu den fruchtigen Folle-Blanche-Noten noch die gewisse Gesetztheit des Alters. Pellehaut produziert fraglos hervorragende Armagnacs.
Vielen Dank an @Junsas für die hervorragenden Pellehaut-Samples!