Wenn ich das sehe, bin ich nur noch mehr überzeugt davon, dass viele Leute "alten" (also nicht zwingend lange gereift, sondern so früh wie möglich destilliert) aus Prinzip bessere Bewertungen geben. Ich sehe dort keine aktuelle Abfüllung.
Ich werde hier mal meine wohl eher seltener vertretene persönliche Meinung anbieten und sagen: Viele aktuelle Abfüllungen übertreffendas aus den 60ern, 70ern und 80ern. Ich durfte auf diversen Whiskymessen viele alte Abfüllungen aus dieser Zeit probieren, die teilweise noch in dieser Liste sind und fand eigentlich fast immer den aktuellen Counterpart besser.
Daher werfe ich mal meine zwei Lieblinge in den Ring, die beide recht "jung" sind (ich nehme jetzt mal exklusive Warehouse Whiskies raus):
Brora 30 Jahre OA Macallan 1966 GM Bowmore Bicentanary 1964 OA Glen Grant 50 Jahre GM Caol Ila 30 Jahre OA For Ever Young Pristine Michel Couvreur 35 Jahre
Glen Grant 1956 GM Laphroaig 32 Jahre Bowmore 30 Jahre Seadragon OA Dalmore 1973 30 Jahre OA Macallan 1973 GM Strathisla 1954 GM Strathisla 1967 GM Sailing Seagul
Zitat von Marcus2 im Beitrag #23Brora 30 Jahre OA Macallan 1966 GM Bowmore Bicentanary 1964 OA Glen Grant 50 Jahre GM Caol Ila 30 Jahre OA For Ever Young Pristine Michel Couvreur 35 Jahre
Glen Grant 1956 GM Laphroaig 32 Jahre Bowmore 30 Jahre Seadragon OA Dalmore 1973 30 Jahre OA Macallan 1973 GM Strathisla 1954 GM Strathisla 1967 GM Sailing Seagul
Ich vermute, dass in der Endauswahl entweder jene Whiskys hoch platziert sein werden, die sehr gut sind UND von vielen getrunken wurden (dann hätten die besten Whiskys eher keine Chance, das sie zu selten sind-diese Art der Abstimmung wäre aber m. E. interessant, da sie auf eigenen Erfahrungen basiert). Oder die Abfüllungen, welche einen gewissen Nimbus habe bzw. in der Base (oder sonst irgendwo) gut bewertet wurden, also von denen viele nur glauben, dass sie gut sind, werden tendenziell erwähnt. Dann haben die besten Whiskys grundsätzlich eine Chance, aber die Abstimmung erfolgt nicht aufgrund eigener Erfahrungen und ist eher von der Aussagekraft einer Onlinerecherche. Vermutlich mischen sich hier die Intentionen, wobei ich glaube, dass die meisten hier erwähnten Whiskys schon persönlich probiert wurden.
Ich stelle jedenfalls fest, dass ich bisher fast keinen der hier erwähnten Whiskys im Glas hatte und vermutlich auch niemals haben werde. Die Abfüllungen sind kaum zu bekommen und wenn, dann zu Preisen, die ich nicht bereit bin zu zahlen. Von daher ist es einerseits ganz interessante Threadentwicklung, nur letztlich leider nicht für meinen persönlichen Trinkgenuss relevant.
Edit: Unter #4 habe ich vier Whiskys genannt, die zu meinen Besten gehören. Mir ist klar, dass es ganz sicher noch Bessere gibt, aber ich bewege mich in einem bestimmten "Erfahrungsuniversum", welches ich auch nur beurteilen kann. Für mich war somit Voraussetzung, dass ich die Abfüllungen auch getrunken habe, da ich keinen Whisky wählen werde, den ich nur vom Hören sagen zu kennen glaube. Sonst kämen nur 1920er Macallans, 1940er Glenfarclas und 1888 Bowmores (falls es die überhaupt als Single Casks gegeben haben sollte) heraus. Das wäre für mich zu sehr Märchenstunde.
Also ich habe die Frage so verstanden, dass man schon jeden genannten Whisky mal im Glas gehabt haben sollte. Wie soll man sonst "seinen" besten Tropfen ever benennen? Oder liege ich falsch @Bruno59