Erst einmal eine leicht verhaltene Nase. Cremig und süß mit einer leichten Rauch Note. Die klassischen Aromen wie Salz und Zitrone sind direkt vorhanden. Birne, getrocknete Apfelringe, Räucherfisch, grüne Paprika kommen dazu. Nach dem Schwenken des Blender's Glas kommt ein Anklang von tropischen Früchten. Nach einer gewissen Zeit Benzin, Honigmelone, Austernwasser, Kiwi, Waldmeister und Phenole.
Gaumen:
Füllt auf Anhieb den ganzen Mund, legt sich cremig auf die Zunge. Die typische Trockenheit eines Aschebetonten Caol Ila's. Die Fruchtkomponente ist sehr verhalten. Er wird sehr mineralisch, trocken...erinnert an einen Riesling. Trotz der etwas reduzierteren Aromenspektrums im Mund, ist er extrem harmonisch und rund. Ölig und wachsig.
Abgang:
Sehrr lang und angenhem ohne jegliche Bitterkeit. Getrocknete Hafenmauer, Kalk, Salz und Asche bleiben am längsten.
Bewertung:
Schöner Caol Ila, dem lediglich mehr tropische Früchte fehlen, um meine Höchstnoten zu bekommen.
1983, aus den goldenen Jahrgängen der Brennerei, die Erwartungen sind hoch. Dass es das zweite Release eines neuen Bottlers ist lässt ein wenig Zweifel keimen...
Nase: ... die völlig unbegründet sind. Caol Ila auf Hochtouren, feuchtes Holz am Strand. Algen, Muscheln, feuchtes Tau. Austern mit Limetten und Zitronen. Nach etwas Zeit im Glas schlägt das Fass durch - Mango, Ananas, Passionsfrucht, untermalt von Zimt und Muskat. Olivenöl und Walnussöl runden die sanfte und vielschichtige Nase ab.
Mund: Der Whisky gleitet wie Öl durch den Mundraum und schmeichelt die Zunge. Der Grundcharakter von Caol Ila ist unverkennbar und kräftig. Ein Tropenfrucht-Smoothie der mit Seewasser und einem Hauch Asche zubereitet wurde. Die Eiche bringt Würze mit, aber diese ist dezent und webt sich fein in die Fass- und Spiritaromen ein. Und da sind auch die Zitrusfrüchte und die Nussöle die so typisch für diese Früh-80s Vintages aus Refill-Fässern sind.
Finish: Mango, Meeresbrise, ein wenig Asche. Sehr lang, zum Ende leicht adstringierend, aber nur ein wenig
92/100
Eine Spitzenabfüllung, mit toller Fruchtigkeit bei gleichzeitig kräftigem Brennereicharakter. Da wird die Latte für kommende Abfüllungen der Jury aber wirklich sehr hoch gehängt. 329€ Ausgabepreis in 2020 sind für diese Qualität schon fast ein Schnäppchen zu nennen
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Schön , dass du ihn auch schon im Glas hattest. Hab ihn nicht ganz so fruchtig empfunden aber sonst decken sich unsere Eindrücke recht gut.
Der Bottler ist Top! Haben bis jetzt nur 3 Abfüllungen, aber alle Top!
Mit Caol Ila und Ben Nevis haben sie sich natürlich bis jetzt auch gute Brennerien ausgesucht
@nallacam Bei den Randdaten bin ich meistens dabei wenn es eine FT gibt Ich kann deine Notes ebenfalls sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich auf der anderen Seite nicht so den mineralisch-trockenen Eindruck hatte.
Die Jury werde ich auf jeden Fall im Blick behalten, die Nevisse zwar verpasst aber nur Gutes gelesen.
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