ich habe gestern die aktuelle Ausgabe des Whiskybotschafters gelesen, dabei hat es mir eine Rubrik besonders angetan unzwar geht es um die Füllstärke des Destillates. Grundsätzlich scheint es in Schottland üblich zu sein, die Fässer mit 63,5% Alkoholgehalt zu befüllen, ein geringer Alkoholgehalt scheint für einen eher fruchtigen Malt zu sorgen ein höherer Alkoholgehalt führt vermeintlich zu einem würzigen Malt.
Zu den Ausnahmen gehören Füllstärken, die Fassstark als Single Cask in höherer Alkoholstärke abgefüllt werden sollen.
Habt ihr diesbezüglich Erfahrungswerte?! Ist euch das Thema gänzlich neu?! Hier darf gerne diskutiert werden.
@Marcus2 Für Malt passt das, Grain wird üblicherweise höher abgefüllt, bei um 67-69%. Dazu kann man noch sagen, dass diese 63,5% auch nicht durch die Geschichte durch konstant so waren. Z.B. als Fässer knapp waren auch mal mit voller Destillierstärke abgefüllt wurde. Ich meine Mitte 70er bis frühe 80er war das der Fall bei DCL (heute Diageo). Das ist auch ein Grund, warum die Rare Malts aus der Zeit trotz 20+ Jahren so hohe Alkoholstärken aufweisen, teils über 63%. Und auch z.B. noch 30jährige Caol Ila mit 60% existieren
Bruichladdich z.B. füllen auch heute noch deutlich darüber in die Fässer, bei 70%.
Allgemein - ja, eine höhere Abfüllstärke bringt ein anderes Aromenprofil mit sich. Insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe lösen sich besser bis deutlich besser. Von der Physik her wird aber auch der Angel's share insbesondere bei feuchten Lagerbedingungen höher ausfallen wenn bei z.B. 70% ins Fass abgefüllt wird statt bei 63,5%.
Erfahrungswerte bekommt man da wahrscheinlich am besten, wen man selbst New Make mit 70% besorgt und zwei kleine Fässer parallel mit Ursprungsstärke parallel zu verdünnter Stärke reifen lässt. Oder wenn man von einem UA eine Abfüllung bekommt, die extra für ihn nicht mit einem Standard-Alkoholgehalt abgefüllt wurde. Aber bei Single Casks ist dann wieder das Ratespiel angesagt was vom Fass kommt und was grundsätzlich der Reifung bei abweichendem Alkoholgehalt geschuldet ist.
Edit sagt: Bruichladdich wäre eventuell ein interessanter Kandidat für Erfahrungswerte, die toben sich in der Micro-Provenance Serie mit Experimenten aus.
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Ein interessantes Thema. Beschäftigt habe ich mich bislang nicht wirklich damit. Irgendwo hatte ich mal gehört, daß New Make um die 70 vol% haben soll. Daß er anders ins Faß kommt, habe ich nicht gewußt.
Zitat von matts im Beitrag #4@Marcus2 Hier etwas zur Ergänzung.
Zum dem Zeitpunkt war ich noch out of order. Danke.
Das was Eagle schreibt stand auch in dem Bericht. Auch das mir dem höheren Alkoholgehalt bei Grain. Wollte das Thema im Eröffnungsthread nur kurz anreißen.