Zitat von HarryB im Beitrag #15Bei den Octomores gehe ich davon aus, dass die zu Auktionsstars werden. Die haben einfach diesen Nimbus der "Ultra-Rauchigen-Abfüllung". Da hat das Marketing bei Bruichladdich mal ganze Arbeit geleistet. Damit die aber eben nicht nur den hohen Phenolgehalt in der Gerste haben, sondern davon auch etwas in der Flasche übrig bleibt, darf der Whisky gar nicht so alt sein. Du kennst sicher den Effekt, dass die Rauchigkeit abnimmt, je länger ein Whisky lagert.
@HarryB Aber ist denn eine gemessene "Rauchigkeit" schon ein Kriterium für Auktionswürdigkeit?
Die Leute drehen immer durch, wenn man gewisse Eigenschaften an Zahlen festmachen kann. Das ist die Megapixel bei Fotokameras und Megahertz früher bei Computerprozessoren. Wenn jemand sagen kann "ich habe schon mal den rauchigsten Whisky der Welt getrunken" oder "ich besitze eine Flasche vom rauchigsten Whisky der Welt" und der Faktor "rauchigster Whisky der Welt" objektiv - d.h. mit einer konkreten Zahl - belegbar ist, dann geht den entsprechenden Leuten, die auf so etwas Wert legen, einer ab.
Was ist den falsch daran, wenn einem bei mit über 300 ppm rauchigsten Whisky der Welt einer ab geht?!
Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Flasche davon, aber ist oben besagte Herangehensweise doof oder schlecht?
Da ist überhaupt nichts "falsch" daran. Diese Jagd nach dem "größten", "besten", "tollsten" usw. ist nur nicht meine Welt.
"Falsch" beginnt in meinen Augen erst dann, wenn jemand meint, sich damit brüsten zu müssen.
Zitat von Bruno59 im Beitrag #14Kann diese Abfüllung in einigen Jahren zu einem Auktionsstar werden?
Da würde mich vorab interessieren, wie Du einen Auktionsstar definierst. Ein höherer Preis als zu Zeiten der Veröffentlichung kann es ja nicht allein ausmachen. Dann wäre jede Auktion voller Stars.
@Bloedz Fast. Einen höheren Preis als der eigene Einkaufswert (plus Auktionskosten) erzielen. Dazu muss es aber bei den Käufern einen Bedarf geben. Hinsichtlich einiger Abfüllungen gibt es den, bei anderen nicht.
Das genügt schon, um ein Star zu sein? Letztendlich ist eine Auktion ja nur eine Facette des Sekundärmarktes, auf dem die Preise in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Jede Flasche, die über dem Ausgabepreis gehandelt wird, als Star zu bezeichnen, würde einen wahren Sternenhimmel ergeben.
Ich würde von einem Star sprechen, wenn der Preis über einen langen Zeitraum, also trotz diverser vergleichbarer Nachfolger, überproportional gestiegen ist. Also zum Beispiel der Laphroaig Vintage 1977, der mal 120,- DM gekostet hat und heute für ca. 1.500,- Euro gehandelt wird.
Die drei Hauptgründe dafür sehe ich in - hoher Qualität - relativ geringer Auflage und relativ geringem Restbestand - seit Erscheinen kräftig gewachsener Fangemeinde
Ob alle diese Punkte auf den Octomore zutreffen werden, wage ich zu bezweifeln. Daher von mir ein Nein. Nach meiner Definition ist und wird das kein Auktionsstar.
Dieser hier verkörpert einen aktuellen Auktionsstar ziemlich gut: https://www.whiskybase.com/whiskies/whis...an-edition-no-1 Erschienen für unter 100 €, hat der nach längerem dahin dümpeln bei Krüger eine steile Auktionsperformance hingelegt (niedrigster Preis 121 €, höchster 770 €) Sehr wahrscheinlich wird der Preis in diesen Regionen verbleiben bzw. demnächst weiter ansteigen. (Zur Zeit gibt es bei Krüger eine Delle bzgl. den Hammerpreisen bei Macallan). Was macht den zum Auktionsstar? 1. Erste Abfüllung in einer Serie 2. Limitiert 3. Name und Standing der Destille (hier Macallan) Die Octomore’s haben weltweit vermutlich eine ziemlich große Fanbase und auch 20000 Flaschen stellen eine Limitierung dar. Dadurch dauert es nur entsprechend länger, bis aus dieser Abfüllung ein (echter) Auktionsstar wird.