Aroma: Süß und malzig im Antritt. Der Rauch ist sehr dezent vertreten und scheint mehr mit der Süße verbunden zu sein. Da ist auch eine Traubenkernnote da die ich so nur in einem Dimple aus den 80ern hatte. Vielleicht ist das der Old Bottle Flavour? Die Eichenwürze ist leicht vorhanden und riecht etwas abgestanden. Etwas nasse Pappe. Nach ein paar Minuten kommt der Rauch etwas aschiger rüber und etwas überreife Äpfel kommen zum vorschein.
Geschmack: Im Mund kommt erst was nach ein paar Sekunden. Dann greift er an mit einer leichten Süße und angemoderter Eiche. Ganz leicht maritim.
Abgang: Der Abgang ist kurz und angenehm. Eine Mischung aus Holzspänen und einer leichten Süße.
Fazit: Sehr interessant und auch gut. Ganz anders als die 2016er und 2019er Version. Mein Favorit der 12er ist allerdings dieser:
Nase: Gewachstes Baumwolltuch. Minimal Spinnweben. Morsches Holz. Rosinen und getrocknete Cranberries. Entspannte Sherrynoten. Leichte mentholische Pfefferwürze (kommt nicht vom Alkohol, den spüre ich null). Frisch gebackenes Sauerteigbrot. Mehr Tiefe, als der Neue. Etwas Salziges, Umami-haftes. Mit mehr Luft wird die Fruchtnote zunehmend intensiver (dunkle Beeren). Etwas Leder und Tabak finde ich auch. Mund: Salzwasser. Herber Sherry. Morsches Holz. Wird schmelziger, bleibt aber dabei immer auf der etwas herben Seite (passt von der Balance her). Tabakblätter. Ausreichende Intensität mit seinen 40%. Abgang: Sehr mildes, leichtes Mundgefühl. Er wärmt aber dann auch ein klein wenig aus dem Rachenraum. Alle Aromen verweben sich zu einem angenehm ausbalancierten, gefälligen Ganzen. Ein küstennahes Gefühl stellt sich dann nach ein paar Schlücken ein und bleibt abschließend stehen.
Fazit: Verkostet im Vergleich mit einer aktuellen Abfüllung. Beide finde ich auf ihre Art schön und insgesamt nicht unähnlich. Diese ältere Abfüllung hat für mich etwas mehr Tiefe, ist entspannter und dichter.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde