Ein interessanter Bericht über das Aufkommen privat finanzierter Destillerieprojekte brachte mich zum Nachdenken. The rise of the community-owned distillery. Wobei meine hemdsärmelige Übersetzung mit "Genossenschaft" auf der einen Seite nicht korrekt ist, es auf der anderen Seite aber durchaus trifft. Eine größere Anzahl von Whiskyliebhabern schließt sich mit jeweils überschaubaren Beiträgen zusammen, um eine Brennerei zu errichten und/oder zu betreiben.
Ist das eine Möglichkeit von Enthusiasten, den Konzernen eine lange Nase zu drehen und den Malt zu produzieren, den sie gern genießen möchten? Ist es nur eine Mogelpackung und nichts anderes als eine alternative Art der Finanzierung solcher Projekte, die aktive Beteiligung nur vorgaukelt? Mischen nicht doch Glücksritter mit, die sich eine goldene Nase verdienen wollen und rein monetäre Ziele haben? Läßt sich ein solches Konzept rentabel und mit überregionalem Vertrieb realisieren, wenn man sich nicht an die Spielregeln der Großen halten möchte?
Ich bin gespannt auf Eure Einschätzungen. Meine Bewertung behalte ich erst einmal für mich.
Also die Idee dahinter bzw. die angeführten Überlegungen finde ich gut und richtig. Allerdings sehe ich einige organisatorische Probleme, die auf kurz oder lang massiv werden können.
Wie werden Anteile vererbt? Was passiert bei Misserfolgen? Wie läuft der Entscheidungsprozess? Explodieren damit nicht die Management kosten? Das wird wieder eine Sache, wo man in ein paar Jahren schlauer sein wird.
Natürlich muss alles überschaubar bleiben. 3- 4 Mitarbeiter, einen geringen Ausstoß, keine Massenware. Jeder Mitarbeiter müsste sein Gebiet haben. Einer speziell für Online etc. Einer in der Herstellung(ich);-) und einer der Verpackt. Alle sollten aber im anderen Bereich mitarbeiten/aushelfen können.
☆Auf dem Weg zur eigenen Brennerei☆
☆Würde ich keinen Whisky sammeln, hätte jetzt ein Anderer meine Flaschen☆
Eine für alle Konstellationen passende Meinung habe ich gar nicht zu diesem Thema. Es hängt halt ziemlich davon ab, wie man es macht.
- Sind es sehr viele Miteigentümer, die bis auf die Zeichnungssumme wenig Einfluß haben, würde ich eher in Richtung alternative Finanzierung tendieren. - Sind es wenige, die sich über ein Gremium direkt in die einzelnen Entscheidungen einbringen können, wird das Konstrukt langfristig wohl nur funktionieren, wenn die Leute auf einer Wellenlänge sind. Sonst gibt es Grabenkämpfe und Richtungsstreit. - Eine Idealvorstellung wäre wohl, daß einige Begeisterte das Kapital selbst aufbringen und dann auch in der Lage sind, die einzelnen Bereiche einer Brennerei fachkundig zu leiten. Also fast wie so eine Kommune. Aber ob es das gibt?
Da würde ich auch glatt die letzte Variante bevorzugen. Bei Punkt 1 könnte man es so machen, das je nach eingezahlter Summe man eine Gegensumme Jährlich zur Verfügung hat. Zbsp. Hat man 500€ eingezahlt, kann man sich für 50€ jedes Jahr im Sortiment etwas aussuchen, ein Leben lang. Man müsste dann sowieso für jeden Geschmack etwas dabei haben, also min. 4 Malzmischungen als Grundcharakter, dazu kommen dann noch die verschiedenen Fässer... das wäre auch machbar, mit entsprechenden Personal.
☆Auf dem Weg zur eigenen Brennerei☆
☆Würde ich keinen Whisky sammeln, hätte jetzt ein Anderer meine Flaschen☆
Zitat von Tommek im Beitrag #8Da würde ich auch glatt die letzte Variante bevorzugen. Bei Punkt 1 könnte man es so machen, das je nach eingezahlter Summe man eine Gegensumme Jährlich zur Verfügung hat. Zbsp. Hat man 500€ eingezahlt, kann man sich für 50€ jedes Jahr im Sortiment etwas aussuchen, ein Leben lang. Man müsste dann sowieso für jeden Geschmack etwas dabei haben, also min. 4 Malzmischungen als Grundcharakter, dazu kommen dann noch die verschiedenen Fässer... das wäre auch machbar, mit entsprechenden Personal.
Zur Rendite, es muss ja auch einen gewissen ansporn geben. Die Herstellungskosten des 50€ Whiskys sind natürlich weit aus geringer, bei geeigneter Anlage und durchaus vertretbar. Noch dazu ist das benötigte Kapital ja begrenzt und es wird dadurch auch nur eine begrenzte Anzahl Eigner geben. Ist evtl später mal wieder Geld nötig, für weitere Anschaffungen, kann man natürlich weitere Eigner ins Boot holen.
Ab ner Mille als Start könnte man sich da schonmal gedanken drüber machen.
☆Auf dem Weg zur eigenen Brennerei☆
☆Würde ich keinen Whisky sammeln, hätte jetzt ein Anderer meine Flaschen☆
Die Idee erinnert mich an einem Projekt in meiner Heimatstadt, wobei es dort um das Bierbrauen geht. Und da in diesem Fall auch eine Genossenschaft als Rechtsform gewählt wurde, könnte ich mir auch das so ähnlich in Bezug zu Whisky vorstellen.
Die Realisierung begann im Mai 2016 und befindet sich anscheinend auf gutem Wege. Da ich leider erst am Tag der Gründungsveranstaltung davon erfahren hatte, hatte ich keine Einladung für diese erhalten und bin daher auch (noch) nicht dabei.
Um sich das vielleicht besser vorstellen zu können, hier der Link zu unseren Braugenossen:
Zitat von Tommek im Beitrag #11Mich würde mal Interessieren, wieviele Member aus dem Forum würden da mitmachen?Wieviel Kapital würde man zusammenbekommen, was wäre möglich?
Wäre einen extra Thread wert, aber ob jeder so offen postet?
Zitat von Tommek im Beitrag #11Mich würde mal Interessieren, wieviele Member aus dem Forum würden da mitmachen?Wieviel Kapital würde man zusammenbekommen, was wäre möglich?
Wäre einen extra Thread wert, aber ob jeder so offen postet?