Geruch: Die volle Pflaumenpracht bei großartig samtig-dichter Textur. Pflaume, Vanille, Tabakblatt, Zigarrenkiste. Es ist die reine Freude. Wunderbar feine Holzaromen. Kräuter und etwas Waldboden. Und wieder die Pflaume und Zigarrenkiste. Die "alten Rancio-Noten" (wie etwa Wachs, Madeira, feuchter Weinkeller, eine ganz leichte Bitterkeit u.ä.) sind nicht zu merken, sie fehlen aber auch in keiner Weise. Eine unglaublich ebenso dichte wie feine Baco-Pflaumen-Tabak-Nase.
Geschmack: Pflaume, Vanille, feinstes Holz, sehr speichelflussfördernd. Veilchen gesellen sich zur Pflaumen, den Rosinen und Schwarzbeeren. Tabakrauch. Wird am Gaumen angenehm knackig-intensiv, die knapp 48% schieben ordentlich an; naturbelassene alte Fassstärken sind schon reichlich großartig.
Abgang: Im langen Abgang bleiben alle Aromen präsent -- die Frucht, der Tabak mit zartem Räucherstäbchenrauch, die Veilchen, das feine alte Holz. Großes Armagnac-Kino.
Fazit: So stellt man sich einen 30-jährigen bestens gereiften fruchtig-würzigen Baco-Armagnac vor. Ein durchgehend spirithimmlischer 96-Punkte-Höchstgenuss (96-96-96). Das ist m.E. die Genussliga der allerbesten Neunzigerjahre-Sherry-Family-Casks (und erinnert mich auch stark an meinen 1990er-Family-Casks-Liebling). Nur halt in Armagnac-Qualität. Und, ich kann es mir nicht verkneifen, zu Armagnac-Preisen um 105 Euro.