Korn und Whisky unterscheiden sich gar nicht so stark voneinander, in beiden Fällen handelt es sich um einen Getreidebrand. Lagerkorn ist hierzulande schon lange ein Begriff, auch wenn er jüngst in Vergessenheit gerät. Denkt man an Korn, denkt man oft an Eckkneipe mit vergilbten Gardinen und billigen Rausch. Zumindest ist das ein gängiges Vorurteil. Während der klare Potin Irlands im Aufwind ist, gibt es auch hierzulande kleine Craft-Brenner, die dem Korn neues Leben einhauchen. So zum Beispiel Sturkopf aus Ostwestfalen.
Nase: Relativ milder Eindruck, leicht süß und sahnig. Kakaobutter, etwas Pfeffer und außerdem finde ich eine eher sanfte Chili-Schokolade. Der Alkohol ist gut eingebunden, insgesamt ein harmonisches Gefüge an Aromen.
Gaumen: Anfangs weiterhin recht cremig mit dem Fokus auf Frühstücksmüsli mit Bitterschokolade, wird dann schnell kräftiger und bekommt eine milde Pfeffernote.
Abgang: Mittellang, auch hier eine Mischung aus Müsli, Schokolade und etwas Chili.
Fazit: Rundherum harmonischer Korn, der insbesondere in der Nase sehr zu gefallen weiß. Mit einer solchen Qualität kann der Korn aus der dunklen Ecke der Vorurteile geholt werden.