Nase: Getreidebrei, Biertrester. Eisenhaltiger, dunkelrotfruchtiger Rotkäppchensaft. Hefig-fleischig, umami, das aber recht hintergründig, ich würde es als gekochtes Schweinfleisch, Erbsensuppe, Sojasauce beschreiben (wiegesagt, das sind sehr hintergründige Aromen!). Beim nächsten Riechen habe ich cremigen Käsekuchen und Himbeer-Sahnebonbons. Zimt und etwas Lebkuchenaroma. Ein paar Tabakblatt- und Röstkaffeemomente, dazu Muskatnuss und Kurkuma. Aber auch süßlich-erdiges Sandelholz. Von da aus geht meine Wahrnehmung dann auch noch in eine pflanzliche, vegetabile Richtung. Gar nicht so einfach zu beschreiben und für mein Empfinden ein bißchen unharmonisch. Mund: Leicht verrottet wirkendes Holz, das auch ein wenig zubeißt. Etwas schweflig-faulig-fleischig. Eisensaft und säuerliche rote Früchte, die dann süßer werden, in Richtung Pflaume, Erd- und Himbeere. Wie es bei Dailuaine öfter der Fall für mich, wirkt er speziell parfümiert, das muss man mögen. Das Holz zeigt sich mit Muskatnuss. Abgang: Sehr mild, fast etwas wässrig habe ich beim ersten Schluck erstmal ein „Loch“, in dem nicht mehr viel wahrnehmbar ist. Danach baut sich eine würzige Eichenfracht auf, die von diesem speziellen, leicht metallischen Eisensaftaroma und braunem Zucker begleitet wird. Nach ein paar Schlucken habe ich dann noch eine Himbeer-Bubblegum Note. Fazit: Ein malzig-hefig-fleischiger Grundcharakter, bei dem sich das PX Finish für mich mit Rotkäppchensaft (Eisen und rote Früchte) zeigt. Am Gaumen gefällt mir das Eichenholz, ansonsten empfinde ich ihn aber als etwas zu modrig und parfümiert, das ist schon eine spezielle Aromenkombination. Der Abgang ist in meinem Empfinden außerdem recht schwach, so dass ich bei diesem Dailauine zu einem mittelprächtigen Gesamtfazit komme. Gewöhnungsbedürftig, in Ordnung, aber ich muss ihn nicht wieder haben.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde