Geruch:: Umami!! Selten eine so intensive Nase nach Sojasoße und Pilzen gehabt. Eine schöne Mineralik gepaart mit einer leichten Salzigkeit, diese ist aber sehr harmonisch. Man mag es vielleicht sogar mit Fleur de Sel vergleichen . Nach 5 Minuten kommen dunkle Trockenfrüchte wie Pflaume und Dattel hinzu. Blind würde ich es fast in die Richtung Sherry Malt stecken.
Geschmack: Sehr trockener und adstringierender Antritt. Direkt wieder die Dörrpflaumen im Mund. Puh was ist das Gegenteil von Speichelfluss? Versteht mich nicht falsch, es ist keinesfalls negativ gemeint! Sherryaromaten machen sich im Mund breit. Gepaart mit Walnüssen, nicht die Nuss an sich, sondern eher der Geruch der grünen Walnuss. Es gesellt sich Thymian hinzu, wirkt fast ein bisschen Hustensaft ähnlich.
Abgang: Lang und ölig. In der Aromatik verändert sich kaum etwas im Vergleich zum Geschmack.
Fazit: Sehr interessanter Armagnac. Hätte ich ihn nicht selber geteilt, hätte ich gedacht es jubelt mir jemand ein falsches Sample unter . Blind wäre es für mich keiner gewesen. Ob ich ihn nachkaufen würde? Wahrscheinlich nicht, dennoch bin ich froh ein Sample zu haben. Es ist eine Erweiterung in meinem Geschmacksbild und zeigt die Bandbreite des Armagnacs.
Darroze Domaine Le Tuc 1978/2021 48,5% / 91P Nose: Deftige, eingelegte, süße Pflaume, Demerarasirup, weiße Schokolade, dahinter auch schöne Blumenwiese, süßer Parmaschinken, Kakao mit Milch, lang geöltes Leder, Rosenwasser, Marzipan, helle Rosinen Taste: Sehr voll, Ume-Pflaume, Zuckeraprikose, süßer Schinken, Marzipan, Blütenhonig, Vanillesirup, Rosenwasser, Orangenblütenwasser, Lilien, Kokoscreme, Milchschokolade, Ingwer Finish: Mehr Trauben wieder, helle Rosinen, kandierter Ingwer, etwas Apfel und Minze, lang Fazit: Der gefiel mir sehr, sehr gut, klingt "pampig" süßer als er war, er hat die Balance aus Frische und sehr heller, aber sehr abgerundeter Süße mit etwas Kraft perfekt gehalten.
“Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." - Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra
Meine Flasche steht noch verschlossen im Keller, dafür hab ich die Probe von @KSC711 genossen. Vielen Dank nochmals dafür
In der Nase kann ich das bestätigen, was schon hier gesagt wurde: Sherry-Nase mit Ozeaneinfluss. Leichte salzige, mineralische Note. Dazu typische Armagnac-Aromatik, Pfirsich und Vanille, geröstete Nüsse und etwas Holz. Ein wenig Lösungsmittel im Hintergrund. Schönes Kribblen.
Startet dann leicht adstringierend, ledrig. Wieder leichter Kleber. Nüsse, Nugat, dunkle Früchte und Rosinen. Marzipan. Schön eingekochte Pflaumen. Nicht sehr süß, aber schön rund. Hintenraus kommt dann Umami, rotes Fleisch. Mag ich nicht besonders, ist aber bei Weitem nicht so schlimm wie ich das beim 1996er Salie wahrgenommen habe. Maximal mittelanger Abgang, Kaffeenoten. Feuchte Holzdielen. Ich muss an Storck Riesen denken. Wird dann bitterer, am Ende schöner Espresso.
Wäre jetzt nach dem Sample nicht meine erste Wahl zum Nachkauf gewesen. Zwar ein schöne runde Abfüllung, mir fehlt leider der letzte Punch.