Klar sind die Originalflaschen besser. Das öffen und vom feeling liegen die Flaschen ganz klar vorne. Aber wenn man viele verschiede Whiskies und Geschmäcker erkunden möchte oder das Objekt der Begierde erstmal versuchen möchte sind Samples von Vorteil.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Ganz klar Tendenz zur Flasche bei mir. Zu wissen, dass für den Fall eines positiven ersten Kontaktes nach Entkorkung meist noch fast 70 cl auf mich warten und damit potenziell mehrere Wochen immer leckerer Whisky offen ist, ist ein ordentlicher psychischer Benefit beim Whiskygenuss. Im Umkehrschluss gilt: wenn das Sample lecker ist, schwingt sofort eine Art Trauer mit, dass man meist nichts mehr von ihm hat, sobald das Glas geleert wurde. Und nachkaufen? Funktioniert meist nicht, weil die Abfüllung nicht mehr erhältlich oder massiv überteuert ist.
Ausserdem: eine geöffnete Flasche bietet mir die Chance, dass sich die Aromen über die Öffnungszeit verändern, optimalerweise auch verbessern. Das Sample hat oft nur eine einzige Chance - und bei schlechter Tagesform tut man dem Whisky vielleicht sogar Unrecht.
Zitat von Fratzi Lichtman im Beitrag #66Ausserdem: eine geöffnete Flasche bietet mir die Chance, dass sich die Aromen über die Öffnungszeit verändern, optimalerweise auch verbessern. Das Sample hat oft nur eine einzige Chance - und bei schlechter Tagesform tut man dem Whisky vielleicht sogar Unrecht.
Etwas in der Art haben ja jetzt einige schon geschrieben. Mir deucht, einige von uns sind viel zu ungeduldig mit ihrem Whisky aus dem Sample.
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn. (Joseph Joubert)
Zitat von Lehnhoff im Beitrag #58viele Abende mit o-kayem Whisky zu vergeuden.
Zitat von Lehnhoff im Beitrag #58schlimmstenfalls noch vom Verschluss pappig wird.
Zitat von Lehnhoff im Beitrag #58die auf ihren Anlass warten und in der Zwischenzeit vergammeln
So düster klingt das gar nicht. Ich bin ja froh darum, dass ich nur selten zum Kauf einer Großflasche animiert werde. Das sind dann aber auch Flaschen, die mir immer eine tolle Geschichte erzählen werden, wenn ich sie dann mal aufmache.
Ich mache ja gerne bei Teilungen aktueller Releases mit, wenn die Berliner wieder die Flaschen mit den Brennereien rausbringen oder fast jedes Cadenhead-Release. Und da liegt es in der Natur der Sache, dass da nicht alles top ist. Super, wenn ich dann merke "der Hazelburn ist gut, den kauf ich", aber der Rest ist dann ja doch irgendwie zumindest mal probiert und für mäßig befunden worden. Heißt: öfters kommt der Whisky zuhause ins Glas, als wenn Messe wäre. Nicht schlimm, aber auch nicht "yeah".
Das ist natürlich was anderes, als sich in Ruhe mit einem speziellen Whisky konzentriert hinzusetzen. Dafür hab ich aber in der letzten Zeit oft keine Zeit oder Muße für. Gleichzeitig weiß ich, dass die 60's Macs, Talisker 1981/1982 oder Broras, die ich einst mal relativ günstig als Sample gekauft oder zugesteckt bekommen habe, nicht besser werden (ich bin bei den normalen Glasflaschen mit den normalen Verschlüssen halt eher skeptisch).
Ich muss einfach lernen, mich nicht von den offenen Großflaschen unter Druck setzen zu lassen
Zitat von Lehnhoff im Beitrag #68Ich muss einfach lernen, mich nicht von den offenen Großflaschen unter Druck setzen zu lassen
Das ist wirklich gar nicht so einfach. Ich habe es mir daher zur Regel gemacht, nie mehr als vier Flaschen parallel zu öffnen. Bevor neu geöffnet wird, muß etwas altes leer sein. Nachteil dieses Prinzips ist natürlich, daß manche Abfüllung länger auf das Verkosten wartet als eigentlich gewünscht. Aber es wird ja nichts schlecht.
Tendenz zur Flasche - ganz klar. Hm...das könnte jetzt auch missverstanden werden *duckundweg*
Bei mir ist es teils teils. Ich habe mir durch Samples schon teilweise einiges an Geld gespart ^^ Aber ein Großsample in Form von ner ganzen Flasche toppt halt so schnell nix ;-)