Bei Yellowstone denken die allermeisten sicher an den bekannten Yellowstone Nationalpark, doch auch ein Bourbon trägt diesen Namen. Tatsächlich gibt es diesen Bourbon seit 1872 - Dem Eröffungsjahr des gleichnamigen Nationalparks. Die Schöpfer des Whiskeys wollten wohl etwas Aufmerksamkeit auf das neue, eigene Produkt damit leiten. Eine andere Verbindung ist jedenfalls unwahrscheinlich, denn der Whiskey kam und kommt aus Kentucky, während der Yellowstone Nationalpark mehr als 1.500 Meilen entfernt in Wyoming liegt.
Nun, die Rechte am Yellowstone Bourbon gingen durch mehrere Hände, auch wurde er im Laufe der Zeit in verschiedenen Destillerien hergestellt. Bis zuletzt bei Heaven Hill, neuerdings aber in der noch recht jungen Limestone Branch Distillery. Dazu gäbe es noch mehr zu sagen, doch der Whiskey ruft nun ;) Nur soviel noch: Bei dem hier verkosteten handelt es sich um einen von ca. 2016, er wurde definitv noch bei Heaven Hill gemacht. Die ersten aus der Limestone Branch Destillery kamen erst kürzlich in den USA auf den Markt und sind hierzulande noch nicht erhältlich. Ein Age Statement trägt er nicht, man munkelt jedoch: 4 - 7 Jahre.
Nase: Es wird schnell sowohl süß als auch würzig. Bourbon-typische Vanille ist da, dazu Zimt, roggiges Gras und etwas Tanne. Schön. Mund: Auch hier Vanille und Roggen. Aber auch eine schwer einzuordnende Note drängt sich auf... holzig, aber etwas verbrannt. Ganz unüblich für Bourbon rauchig, fast. Dennoch weich. Darin mag auch etwas nussiges noch liegen. (Für mich gehen holzige und nussige Noten oft ineinander über.) Schokolade. Etwas säuerlich-fruchtiges, aber nicht Zitrus, eher sanfter... Sanddorn etwa. Und dann trotzt der Weichheit noch eine Strenge, die harzig-grasig anmutet, und von manchen vielleicht als Klebstoff-ähnlich wahrgenommen werden könnte. Von mir allerdings nicht, und störend ist sie nicht, eher interessant. Abgang: Nicht so viel.. allenfalls mittellang, etwas würzig.
Der Yellowstone Bourbon steht etwas zwischen den Welten. Er ist weder super-weich, noch sonderlich kräftig und tief. Er hat eine gewisse Komplexität und ist keinesfalls langweilig. Er hat 46,5% - Blind würde ich auf ein paar Prozente weniger tippen. Er ist für mich... ganz gut. Auch ist dies keine Ad Hoc-Verkostung, dem ging zahlreiches Probieren über einen langen Zeitraum voraus. Diesbezügliche Anmerkung: Die Eindrücke waren immer ungefähr ähnlich, doch er gefällt mir jetzt besser als bei den vorigen Malen! Persönlich würde ich dennoch zu vielen anderen greifen, bevor es dieser werden würde, gerade wenn man den Preis mit einbezieht.
Was meint ihr? Den hatte doch sicherlich schon jemand hier mal im Glas! Meiner Erfahrung nach polarisiert der Yellowstone etwas die Bourbon-Gemüter.
So, wer noch mehr dazu hören möchte, den lade ich zu unserem neuen Video ein. Da machen wir auch einen kleinen (wenn auch leider nicht so aussagekräftigen :D ) Vergleich zu einer Yellowstone Abfüllung aus den 70er Jahren. Und eine schöne Geschichte bezüglich der heutigen Macher des Yellowstone ist auch mit im Gepäck. :)
Unkomplizierter, einfacher Bourbon. Für mich eher zum Mixen geeignet. Was nicht heißen soll er hat keine Qualität zum einfach so trinken, nur ich dneke, dass es ion diesem Bereich einfach bessere Optionen gibt.
@nallacam Habe noch nie mit ihm gemixt, kann mir aber vorstellen dass er sich gut eignet. Wie du sagst, pur ist er auch ganz gut. Aber zu dem Preis möchte man aus meiner Sicht einfach mehr als "ganz gut" oder "eher zum mixen".
Old Fashioned und Boulevardier hab ich damit gemacht, war beides top. Die meisten Bars nehmen Maker's Mark, Bulleit o.ä., was durchaus in Ordnung ist. Ich hab gerne etwas mehr Komplexität im Drink, weshalb ein Whisky/Whiskey zum mixen nicht immer der einfachste/günstigste sein muss.