Geruch: direkt Heuaromen, Kleehonig, beides aber eher zart, hell und leicht, Kamille, Kräuter, Trockenblumen
Geschmack: weich, fruchtig, süß, etwas dünn (diese ständigen 48% haben mich wohl abstumpfen lassen), Karamell, viel Kamillentee mit Honig, die Eichenaromen (Marke Schrankwand) werden nun stärker
Abgang: kurzer Abgang, die Süße bildet leicht herbe Töne, dann bleibt noch das Heu und schon ist er weg.
Fazit: ich gebe eine 3+ (trinkbar) in meinem Bewertungsschema, die Heuaromen sind hier bezeichnend, der superschnelle Abgang lässt keine bessere Bewertung zu.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Nase: Intensives Karamell und Toffee schimmert im Premium Snifter, an der Glaswand ziehen ölige "legs" in Zeitlupe ihre langen Bahnen ins Glas zurück. Voluminöses und intensives Fruchtaroma hebt sich majestätisch aus dem Glas, samtiger Weinbergpfirsich und süße Aprikosen spielen miteinander, ein Hauch von grünem Apfel gesellt sich hinzu. In Rum eingelegte Rosinen und Mirabellen zeigen sich, Karamell und Toffee kommen auf. Eine dezente Minznote löst sich aus der opulenten Fruchtmischung, Anklänge von Schattenmorellen und Pflaumen blitzen auf. Der Alkohol ist wunderbar harmonisch eingebunden, langsam kommt ein Hauch Haselnüsse, eine Prise Zimt und leicht florale bzw. grasige Aromen zur Geltung. Gelbe Früchte dominieren im Moment die Nase, Nuancen von trophischen Früchten wie Ananas, Mango und Papaya ziehen durch die Nase. Leicht würzige Holztöne, es könnte Zedernholz sein, sorgen für einen leicht herben Gegenpol zur extrem süßen Fruchtnote. Mein Speichelfluss setzt ein und obwohl ich noch einen Ewigkeit an dieser wundervollen Nase schnuppern könnte folgt gleich der erste Schluck.
Geschmack: Nussig herb und von würzigen Holztönen geprägt fließt der erste Schluck über die Zunge. Ein leicht trockenes Mundgefühl entsteht, minimal herbe Holztöne vereinen sich mit Anklängen von einer kalten Rauchnote welche jedoch wirklich nur minimal zum Vorschein kommt. Dezente Schärfe klebt auf der Zunge während sich langsam gelbe Früchte und altes Karamell im Gaumen zeigen. Beim zweiten Schluck entwickelt sich ein seltsames Aroma im Gaumen, Schokolade, Grapefruit und Zedernholz mit einem dezenten Raucheinfluss. Nasse Tabakblätter und leicht florale Elemente kleben zwischen der Zunge und dem Gaumen, angenehm herbe Holztöne vermischen sich mit nassen Walnüssen. Bei einem weiteren Schluck entdecke ich Sauerkirschen und Zitrusfrüchte, die leicht sauren Grapefruits kehren zurück und gehen mit einer frischen Minznote kraftvoll in den Nachklang über.
Nachklang: Trocken und herb kleben leicht säuerliche Fruchtaromen zwischen dem Gaumen und der Zunge, ich bilde mir ein paar Spritzer Zitronensaft wahrzunehmen. Auch im Nachklang kommen Tabaknoten und Zedernholz dominant zur Geltung, Haselnüsse und Walnüsse werden von ein paar Tropfen Kirschwasser beträufelt. Der Nachklang ist extrem vielseitig aber leider auch relativ kurz. Ein paar herbe Holztöne und dezent säuerliche Fruchtaromen bleiben jedoch länger in Erinnerung.
Kommentar: Die Nase ist ein Traum! Vielschichtig, extrem fruchtig und abwechslungsreich. Im Geschmack und im Nachklang dominieren jedoch herbe und würzige Holztöne mit Anklängen von Tabak und Zedernholz. Zitrusfrüchte sorgen für eine angenehm frische Fruchtnote, das Mundgefühl ist erstaunlich trocken und doch auch irgendwie intensiv von Holz- und Fruchtaromen geprägt. Ein vielschichtiger und abwechslungsreicher Malt, gefällt mir sehr gut!
24/23/22/23 (92P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
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