Geruch: deutlich Alkohol, direkt kräftige Eichenwürze, dieser Glenfarclas ist kein Heimlichtuer, eine Welle trockener Holzspäne, die übrigen Aromen haben es schwer, dann kommen aber doch zarte Töne von Orangen, Aprikosen, Zitrusfrüchten, mit der Zeit wirken die Sägespäne jünger (für Heuaromen aber klar zu intensiv), Vanille und Karamell zeigen sich, ein Kleehonig kämpft um sein Überleben
Geschmack: weich, dann aber sofort deutliches Prickeln, die Fruchtnoten sind jetzt besser wahrnehmbar, die Honigsüße deutlich ausgeprägter, der starke Fasseinfluss macht dem aber schnell wieder ein Ende, weißer Pfeffer, bereits im Mund wirkt eine intensive Holzbitterkeit auf die Geschmacksnerven, welchen Job macht @NONkONFORM gerade nochmal?
Abgang: mittellanger Abgang, Eiche ohne Grenzen, die Bitterkeit erinnert an Löwenzahn, am Ende zunehmend trockener werdend
Fazit: mit Mühe gebe ich eine 3 (trinkbar) in meinem Bewertungsschema, ich würde mich nicht wundern, wenn das 4th Fill Butt nicht das Ursprungsfass dieser Abfüllung gewesen wäre, hier kommen nur Freunde intensiver Holzaromen auf ihre Kosten.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Glenfarclas Family Cask #4662 1993/2018 /Release Winter 2018):
Im 1920er Blender's Glas probiert.
Nase:
Sehr kräftiger erster Eindruck. Der Alkohol zeigt sich mit einer gewissen Schärfe, die gleichzeitig von Gewürzen und roten Früchten begleitet wird. Diese zum Teil zu scharfen Noten, schreibe ich dem Blender's Glas zu. Dahinter zeigen sich schöne Sherry Noten, Sauerkirschen, eingekochte Himbeeren, Tabak, Waldhonig. Ein nicht zu komplexes Profil, aber im Hintergrund tun sich immer neue Nuancen auf. Getrocknete Aprikosen, Tannenholz, Sägespäne, ein bisschen Rancio, Grüntee, eine frisch geöffnete Tüte mit allerlei Dörrobst. Sauerstoff brinht hier eine sehr gute Entwicklung und auch eine dezente Schwefelnote hat sich schnell verzogen.
Gaumen:
Oha Das ist erst mal ein Statement! Super Intensiv, natürlich auch durch den Alkohol. Erst einmal wenig Frucht, dunkle Armomen wie Zartbitterschokolade, Kaffeeduft am Morgen, geröstete Haselnüsse, Karamell, getrocknete Kirschen, ordentlich Eichenfass, alter dunkler Sherry, trocken, Kalk. Wir sind hier nur einen kurzen Moment im süßen Bereich, dann wird es trocken und die gesamte Aromtik geht ins zartbittere über.
Abgang:
Lang und kräftig. Trocken werdend, kaum Bitterkeit. Schwarzteenoten, Tabak, Bitterschokolade, Espresso. .....und laaaaaang.
Bewertung:
Ein sehr guter erster Eindruck. Das schöne an solchen Flaschen ist ja, dass man meist eine gewisse Zeit miteinander verbringt und sich der Flascheninhalt auch noch entwickelt. Hatte bei diesem probieren auch auf die Zugabe von Wasser verzichtet, da erwarte ich mir beim nächsten Versuch sogar noch eine Steigerung.