Heute angekommen und schon entkorkt. Seitdem ich den Murray Double Cask im Glas hatte, bin ich ja heimlicher Tullibardine-Fan. Der 18er ist anscheinend aus demselben Jahrgang mit einer ähnlichen Fasszusammenstellung, also wir mir nach Erscheinen direkt klar dass der geholt werden muss. Ich mag diesen dezent hefig-fermentativen, aber trockenen Grundcharakter bei Tullibardine, der mich etwas an Sake erinnert und der wunderbar mit First-Fill-Bourbon-Fässern harmoniert (für mich die einzige Brennerei neben Daftmill, bei der ich die Firmenpolitik passend finde, ausschließlich in First-Fill-Fässer zu füllen).
Zimtzucker, Bananenweizen, Rettich, etwas Kirschwasser, Kamille, Muskatnuss. Riecht und schmeckt zugleich voll und trocken. Wie beim Double Wood gelingt Tullibardine hier das Kunststück, gerade so viel Ex-Sherry im Rezept zu haben, dass der Grundcharakter mehr Tiefe bekommt. Schade dass er nur 43% geschenkt bekommen hat. Hab mir zum Vergleich auch noch ein Gläschen vom DW eingegossen, der ist saftiger und durch die drei Umdrehungen mehr intensiver, dafür hat der 18er die komplexeren Holznoten die die Trockenheit schön betonen. Bisher finde ich den DW noch etwas besser, aber der hat extrem von etwas Sauerstoffkontakt profitiert, ich bin guter Dinge, dass das beim 18 auch so sein wird.
Heute gleich mal den gelieferten Highland Park mit 11 Jahren entkorkt. Auf den ersten Schluck ein wunderbarer Tropfen. Hatte bei der Farbe schon Angst, dass der HP erschlagen wird. Dem ist aber nicht so. Der Sherry wirkt hier eher ergänzend und lässt den Brennereicharakter klar durchscheinen. Sehr gelungen. Da bin ich gespannt, wie der sich noch entwickelt für ca. 85 Euro ein guter Kauf in meinen Augen.
Zitat von Daviner im Beitrag #7054Bisher hatte ich nur das Sample, welches vor einigen Wochen leer wurde, gestern wurde er entkorkt, natürlich mit passendem Glas.
Und? Was denkst Du, @Daviner ? Für mich einer der gehaltvollsten Zehnjährigen überhaupt.
Durch das Sample kannte ich ihn ja schon, aber ich finde ihn nach wie vor sehr gut und werde die geöffnete Flasche durch eine geschlossene ersetzen.
https://www.whiskybase.com/whiskies/whis...osdhu-1990-evwc Nachtrag von gestern. Da ich vergessen habe die Entkorkung während eines Stammtisches zu dokumentieren, nun halt jetzt in den eigenen vier Wänden. Ich habe hier ein paar Samples und noch welche im Zulauf, also hat sich das angeboten.
Zitat von Boletus im Beitrag #7069Gestern war es mal wieder an der Zeit, einen Malt nach einigen Jahrzehnten aus der Flasche zu befreien und seiner Bestimmung zuzuführen.
Zitat von Boletus im Beitrag #7069Gestern war es mal wieder an der Zeit, einen Malt nach einigen Jahrzehnten aus der Flasche zu befreien und seiner Bestimmung zuzuführen.
Und @Boletus wie ist der?
@Callaman War ein schöner Starter in den Abend. Zunächst sehr getreidig/strohig mit einem leicht stinkenden Beigeruch nach Grubengas, was bei Whiskys aus den 60ern/70ern durchaus ja mal drin ist, hat sich der Geruch immer mehr ins Gelbfruchtige entwickelt. Im Mund trotz nur 40% überhaupt nicht dünn, eher etwas wächsern, und mit Malz, Honig und Früchten sehr angenehme Aromen liefernd. Da sind bestimmt auch Malts mit mehr als 5 Jahren Reifung in diesen Blend geflossen.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Zitat von Boletus im Beitrag #7076 Callaman War ein schöner Starter in den Abend. Zunächst sehr getreidig/strohig mit einem leicht stinkenden Beigeruch nach Grubengas, was bei Whiskys aus den 60ern/70ern durchaus ja mal drin ist, hat sich der Geruch immer mehr ins Gelbfruchtige entwickelt. Im Mund trotz nur 40% überhaupt nicht dünn, eher etwas wächsern, und mit Malz, Honig und Früchten sehr angenehme Aromen liefernd. Da sind bestimmt auch Malts mit mehr als 5 Jahren Reifung in diesen Blend geflossen.
Hach, das klingt herrlich. Die Gasleitung sollte mit der Zeit verschwinden... Vielen Dank für Deine Eindrücke