Das Thema ist ja seit Jahren omnipräsent, den Destillen gehen die guten Fässer aus, seasoned Casks, virgin Oak, recharged Fässer, man finnished, manchmal nur für drei Wochen und man weicht auf Vorbelegungen von Bier über Tokayer bis Hering aus. Das wird ja überwiegend kritisch beleuchtet, auch ich bin eher der Typ Genießer der, abseits von stark rauchigen Whiskys, eine etwas längere und/oder sanftere Reifung schätzt. Hinzu kommt noch die offensichtliche Vorliebe der nerdigen Kundschaft für Firstfill.
Das dürften doch inzwischen so viele Jahre sein, dass schon sehr viele dieser Fässer, auch solche, in denen Whisky langer als nur 3 Jahre reifte, für eine zweite und dritte Belegung verfügbar sein müssen und es sollten auch schon Ergebnisse, also Whiskys, am Markt sein.
Das könnte doch eigentlich, bei gutem Fassmanagement, durchaus in eine brauchbare, also geschmacklich ansprechende Richtung laufen. Oder trinken wir das Zeug schon längst und es regt nur niemanden mehr auf, weil die ganzen Bezeichnungen ab der zweiten Belegung nicht mehr genannt werden, z.B. aus dem virgin automatisch ein second fill, aus dem seasoned ein Sherryfass second fill wird.
Gruß G.
Ich bin nur manchmal zu weise um über jeden Stock zu springen. Oft bin einfach nur zu alt.
das wunderbare Thema der Fässer, insbesondere da ja oft nur das letzte Fass der "Reise" benannt wird. Und ob seasoned oder nicht ist ja auch nicht verpflichtend.
Die Summe der Finish ist natürlich auch dadurch getrieben, da es eben eine Menge Farbtrinker gibt, die einen ordentlich aufgeladenen Whisky haben wollen. Eben eine Vermarktungsfrage. Wenn dann z.B. ein UA ein Fass der größeren Workhorses kauft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kriterien erfüllt sind, eher geringer. Ein schönes Beispiel war ein Sample eines 17y Whisky, dass ich vor kurzem im Glas hatte. War eine Virgin Oak Vollreifung, die aber eher Richtung schöner Bourbon Fass Reifung ging. Mir hat der, so wie er war, wirklich gut gemundet, dem UA hatte er aber zu wenig Sensations, so dass der Whisky noch ein Finish im PX Cask bekommt. Hätte ich ein Großsample von dem bekommen können, hätte ich das genommen.
Zitat von William im Beitrag #6In unserem Archiv ist beispielsweise meine Frage nach der Bedeutung von "Single Cask" verewigt. Als wir dann darauf gekommen sind, dass das keinesfalls etwas mit "einem einzigen Fass" zu tun hat, war ich bedient.
Ja, das ist tatsächlich ein Augenöffner – im negativen Sinne – und lässt z.B. Glendronach oder Benriach in einem etwas anderem Licht erscheinen (unabhängig davon, dass da großartige Sachen unter Billy abgefüllt worden sind). Die schreiben ja auch nicht ohne Grund teilweise nur noch "Cask Bottling" oder so drauf.
Zitat von starviewer im Beitrag #9das wunderbare Thema der Fässer, insbesondere da ja oft nur das letzte Fass der "Reise" benannt wird. Und ob seasoned oder nicht ist ja auch nicht verpflichtend.
Die Summe der Finish ist natürlich auch dadurch getrieben, da es eben eine Menge Farbtrinker gibt, die einen ordentlich aufgeladenen Whisky haben wollen. Eben eine Vermarktungsfrage. Wenn dann z.B. ein UA ein Fass der größeren Workhorses kauft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kriterien erfüllt sind, eher geringer. Ein schönes Beispiel war ein Sample eines 17y Whisky, dass ich vor kurzem im Glas hatte. War eine Virgin Oak Vollreifung, die aber eher Richtung schöner Bourbon Fass Reifung ging. Mir hat der, so wie er war, wirklich gut gemundet, dem UA hatte er aber zu wenig Sensations, so dass der Whisky noch ein Finish im PX Cask bekommt. Hätte ich ein Großsample von dem bekommen können, hätte ich das genommen.
Volker
@starviewer Ich behaupte mal ganz frech, dass es eine 17-jährige "Virgin Oak Vollreifung" kaum gibt, weil wegen der übermäßigen Tanninaromen nicht trinkbar. Virgin Oak-Abfüllungen sind daher fast immer Finishings.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Zitat von Bruno59 im Beitrag #14 Ich behaupte mal ganz frech, dass es eine 17-jährige "Virgin Oak Vollreifung" nicht gibt, weil wegen der übermäßigen Tanninaromen nicht trinkbar. Virgin Oak-Abfüllungen sind daher immer Finishings.
@Bruno59 Wie bringen wir das jetzt den Bourbonproduzenten bei, die so eine Altersangabe auf's Label schreiben...?