Ich frage mich ja immer, ob die teuren Whiskies so viel anders schmecken, also dachte ich mir, nimm die Gelegenheit beim Schopf und probier's mal aus...
Ich kann mich kaum erinnern, einen so dunklen Whisky gesehen zu haben, ganz dunkelbraun, fast wie Kaffee.
Jetzt kenne ich schon einiges von Yamazaki, alle relativ ähnlich im Charakter, fruchtig mit ordentlich Vanille, aber dieser hier ist wie noch keiner zuvor. Man merkt den Unterschied. Da kommt der 2013er Sherry Cask vielleicht am ehesten hin.
Altes, feuchtes Holz, ganz leicht Vanille, Leder, Rinden. Wie ein getragener Gürtel, schwerer, herrlich kräftig-würziger Geschmack. Da schweift ein Hauch von reifen Pflaumen, Sherry, rotes Obst, ... Großartig! Da sticht nichts, der ist weich und rund, einfach traumhaft.
Ist der sein Geld wert? Mag ich nicht zu sagen. Ich bin aber sehr froh, dass ich ihn gewählt hatte, bereue keinen Cent. Ja, es gibt Unterschiede zwischen sehr guten Whiskies - und hier nenne ich jetzt den Yamazaki 18 Jahre - und diesem hier. Ich weiß sehr genau, dass mir dieses Glas sehr lange in Erinnerung bleiben wird...
maltaholic
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Yamazaki1.jpg
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“Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami
Zitat von Quin im Beitrag #4Irgendwann muss ich den auch mal kosten.
Ich habe den allerdings noch nie irgendwo in einer FT gesehen.
Den gab es vor kurzem für 1.500 Euro. Da hätte man noch zuschlagen können. Ich hatte den direkt in der Brennerei verkostet. Das Glas für umgerechnet 25 Euro.
“Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami
Beim Schwenken kaum Legs, und die da kommen sind fett und laufen gefühlt in Zeitlupe zurück.
Nase: Schwere Sherrynase zu Beginn mit leichten Schwefelnoten. Diese verziehen aber rasch, er wird mit etwas Zeit im Glas leichter. Leder, Tabak, Blutorange, Weihrauch und Myrrhe, dunkle rote Trauben vs rote/dunkle Johannisbeeren (meine Frau meinte es waren Trauben, ich eher Johannisbeeren , Sandelholz, Minze und etwas Menthol, Zitronengras, ein Schuss Apfelcidre, Kardamom.
Mund: Säuerlich, sehr bitter, kalter Moccha, Leder (alt). Früchte sind zu erahnen. Und auch die sind vergoren.
Langes, sehr sehr bitteres Finish.
Ich fand den 18er (aktuelles Batch) schon grenzwertig im Geschmack (hinsichtlich überbordendem Sherry- und Holzeinfluss). Der hier hat im Mund für mich absolut versagt. Wieder eine echt tolle Nase! Aber der Rest... Auch hier, wie beim Hakushu 25yo kann ich mir nur vorstellen, dass der Whisky eventuell gekippt war. In der Flasche waren nur noch 4-5 Drams, wer weiß wie lange die Flasche mit diesem Füllstand stand. Probiert in der Yamazaki Brennerei, Flasche Nr. 32490. Reihenfolge: Hibiki 30 - Hakushu 25 - Yamazaki 25
82/100 (Nase noch 90/100, Mund und Finish bei 79/100 und 77/100)
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”