Nase: Balsamico en masse, genau die Note die ich bei Rye's hasse, aromatisch-kräftig fast unangenehm, Nelken, Gewürze (für genauere Definition zu stark), Kakao
Abgang: Mittellang, hier Essig wieder plus Roggen und Alkohol
Bewertung: 74P
Kommentar: Rye wie ich ihn genau nicht mag. Nicht falsch verstehen, mixe selbst gerne und genau sowas kann für Drinks ideal sein zum "deluden", aber pur absolut ekelhaft.
Beschreibung: Roggenbrot, Orange und florale Elemente werden von verbranntem Zucker und dezenter Vanille untermalt. Ein Hauch von Harz. Irgendwie nussig das Ganze und eine Nuance vollreife Banane und Kakao kommen durch. Der Antritt ist wunderbar. Erst süsslich, dann aber von einer komplexen Würzigkeit dominiert. Alkoholtechnisch perfekt - sowohl in Stärke wie auch in "Eingebundenheit". Sehr ölig im Mund. Leicht säuerliche Orange, grasige Noten und die Vanille sind miteinander verwoben. Diese Roggen-Würzigkeit wird zunehmend von der Eiche verstärkt. Sehr viele Röststoffe führen zu dem leichtem Eindruck von verbrannter Schokolade. Der Abgang ist vollmundig, dezent bitter und von einer "Roggen-Eiche-Mischwürze" geprägt. Mittelang klingt der Rye aus und hat weiterhin viele Röstostoffe und Kakao im Gepäck.
Bewertung: Keine Ahnung, als welcher Brennerei der Stoff stammt...aber so gefällt mir Rye richtig gut. Die Batches sind anscheinend sehr unterschiedlich...und ich hatte wohl Glück. Schönes Ding.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Wir werden hierzu auch mal etwas ausführlicher und eloquenter unseren Roggen...ich meine Senf dazugeben, aber doch schonmal: Der 1776 scheidet unserer Erfahrung nach ziemlich die Geister, ich weiß gar nicht ob das so sehr mit guten oder schlechten Abfüllungen zu tun hat. Einer von uns mag den nämlich ziemlich gerne, der andere macht einen weiten Bogen um ihn. ;)
Abgang: knapp mittellanger Abgang mit Roggenwürze, Pfeffer, Zimt, Nelke und kräftigem Alkohol
Fazit: Eine tolle, vielschichte Nase. Man erkennt die Herkunft, die Roggennoten harmonieren toll mit den fruchtigen Aspekten. Kann am Gaumen nicht mehr ganz oben mitspielen, aber gefällt zweifelsohne. Klarer Kaufkandidat bei Preisen deutlich unter 50 Euro.